Fliegen mit Algen
Am Forschungszentrum Jülich wird untersucht, wie aus Algen effizient Flugzeugtreibstoffe entstehen können. Damit große Verkehrsflugzeuge irgendwann mit Biokraft fliegen.
Grüne Kraft
Algen sind Meister der Ölherstellung. Warum nicht einfach diese Öle zu Flugzeugbenzin umwandeln? Wie das am besten funktioniert, untersucht das Algen Science Center am Forschungszentrum Jülich.
Wachsen im Kunststoffschlauch
Die Forscher erproben drei verschiedene Methoden, Algen zu züchten. Unter welchen Bedingungen wachsen die Algen am besten und produzieren am meisten Öl? Zwei dieser Methoden umfassen die Anzucht in großen senkrechten Kunststoffschläuchen - entweder in einer Halle oder draußen im Freien.
Manchmal hängt es sich besser
Die dritte Methode, Algen zu züchten, ist diese hier: waagerecht hängend. Das Wasser tropft durch die grüne Pracht hindurch bis an den Boden. In der Halle herrscht Treibhausatmosphäre, denn sie wird geheizt. Dann wachsen die Algen schneller. Die Wissenschaftler erforschen, ob sich dieser zusätzliche Energieeinsatz lohnt.
Von der Theorie in die Praxis
Andreas Müller (rechts) und Dominik Behrendt (links) vom Forschungszentrum Jülich wollen keine neuen Methoden entwickeln, sondern die bestehenden genau unter die Lupe nehmen: Welche ist am effizientesten?
Ins Probenglas geschaut
Dazu untersuchen die Forscher im Labor den Ölgehalt der Algen. Ein Kilogramm Algen bindet etwa zwei Kilogramm Kohlendioxid und wandelt es zu organischen Verbindungen um - vor allem die gewünschten Öle, die dann später zu Kerosin umgewandelt werden.
Algenteppiche in Jülich
Alle drei Algenanlagen auf dem Gelände des Forschungszentrum Jülich umfassen insgesamt 1500 Quadratmeter. Die Forscher erwarten, dass man aus der Gesamtproduktion aller Algen im Science Center ingsgesamt eine Tonne Kerosin pro Jahr herstellen kann. Damit kommt ein Jumbo-Airbus A380 etwa 60 Kilometer weit.
Wachsen, Algen, wachsen!
Bis Flugzeuge mit Biokerosin fliegen, wird es also in jedem Fall noch eine Weile dauern. Das wissen auch die Forscher. Sie sagen, dass das Verfahren frühestens in zehn bis zwanzig Jahren wirtschaftlich einsetzbar ist.