1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Flanieren mit Friedrich dem Großen

Monika Lohmüller25. April 2002

Mitten in Berlin ist der legendäre Preußenkönig Friedrich der Große wieder zugange - als Fremdenführer. Mit Dreispitz, Stulpenstiefeln und Säbel.

https://p.dw.com/p/27En
Der "echte" Friedrich II. auf seinem DenkmalssockelBild: AP

Wie er im wirklichen Leben heißt, damit will das Double nicht herausrücken. Nur so viel: Im bürgerlichen Leben ist er Doktor der Philosphie und bearbeitet als Buchautor zeithistorische und biographische Stoffe: Momentan schreibt er an einem Buch mit Titel "Spaziergang Unter den Linden". Da kommt ihm sein Job als Fremdenführer gerade recht: Spaziergänge, macht Friedrich der Große dreimal täglich mit allen, denen "Geschichte zum Anfassen" gefällt.

Lange Kerls
"Lange Kerls" - die Garde des Alten FritzBild: AP

Der "Olle Fritze" kennt sich aus - nicht nur auf seinem Lieblingsschloß Sanssouci bei Potsdam, nein, er hatte schließlich mehrere Domizile in Berlin. Dort besuchte er häufig seine Schwester, Amalie. Das Amalienpalais gibt es nicht mehr, dort befindet sich heute die Russische Botschaft. Überhaupt rühmt sich Seine Majestät - die echte wie die "falsche" - Berlin zu dem gemacht zu haben, was es heute ist.

Palast der Republik - Berliner Schloß
Blick über die Spree auf den früheren "Palast der Republik" der DDR - unweit von hier beginnt die Straße Unter den Linden.Bild: AP

Gleich nach der Thronbesteigung im Jahre 1740 hat er sich an die Arbeit gemacht und die Oper Unter den Linden bauen lassen. Sie und vieles andere bekommen die Berlin-Besucher gezeigt und erklärt. Der "olle Fritze" war schließlich talentiert: So dichtete und komponierte er, philosophierte und wusste, was Architektur ist.

Und wie gefällt ihm das neue Kanzleramt, "die Waschmaschine am Spreeufer", wie der Bau im Volksmund heißt? - "Es sieht wie eine Fabrik aus, nach meinem Geschmack. Die erste Fabriken in Preußen habe ich ja unterstützt und gefördert, aber ich weiß nicht, ob in 200 Jahren oder in 300 Jahren das Gebäude noch stehen wird", fällt der neue "Alte Fritz" ein salomonisches Urteil.