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Auswärtiges Amt vergibt "Sichtwechsel"-Preis

15. Oktober 2017

Der Preis würdigt Filme, die zu einem Wechsel der Perspektive auffordern. Er wird vom Auswärtigen Amt gestiftet und soll deutsche Regisseure im Exil fördern. Gewonnen hat ein Beitrag über eine Chinesin in Argentinien.

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Filmstill - THE FUTURE PERFECT von Nele Wohlatz
Bild: The Moonshot Company/Kasia Karwan,

Die Regisseurin Nele Wohlatz wurde für ihren Film "The Future Perfect" ausgezeichnet. Die deutsche Autorin und Filmemacherin, die in Argentinien lebt, habe einen "doppelten Sichtwechsel" geschafft. Sie thematisiere, "wie es ist, wenn sich eine Person in einer unbekannten Stadt, einer unvertrauten Sprache und damit in einer unvertrauten Gefühlswelt positioniert", heißt es in der Begründung der Jury des Filmfestivals in Hamburg. "The Future Perfect" ist ein halbdokumentarischer Film, der eine 17-jährige Chinesin in Argentinien begleitet, die Spanisch lernt. Je besser sie die Sprache beherrscht, desto mehr beginnt sie in die Geschichte des Films einzugreifen.

Auswärtiges Amt will zum Wechsel der Perspektive aufrufen

Den mit 10.000 Euro dotierten Sichtwechsel-Filmpreis hat das Auswärtige Amt gestiftet. Dahinter steckt die Idee, deutsche Regisseure zu unterstützen, die nicht in Deutschland, sondern "woanders Filme drehen als dort, wo ihre Herkunftswurzeln liegen". Insgesamt gingen elf Filme in das Rennen um den "Sichtwechsel" Filmpreis.

Regisseurin Nele Wohlatz (Foto: picture-alliance/dpa/A. Wey)
Regisseurin Nele WohlatzBild: picture-alliance/dpa/A. Wey

Weitere Preisträger des Hamburger Filmfestivals waren Chloé Zhao, die für ihren semi-dokumentarischen Film "The Rider" über das Leben und Schicksal eines Rodeo-Reiters den Art Cinema Award des Internationalen Verband der Filmkunsttheater erhielt. Die Auszeichnung der Friedrich-Ebert-Stiftung für den besten politischen Film ging an den Dänen Emil Langballe. In "The Wait" zeichne er ein eindringliches Porträt eines afghanischen Mädchens, das trotz vorbildlicher Integration in der Warteschleife des dänischen Asylsystem festhängt. 

Insgesamt wurden beim Filmfest Hamburg rund 130 Produktionen von Regisseurinnen und Regisseuren aus knapp 60 Ländern gezeigt. 

so/pl (doa, Filmfest Hamburg)