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FIFA: Pieth greift Hoeneß an und verteidigt Reform

18. Juli 2012
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Der Schweizer Anti-Korruptions-Experte Mark Pieth hat Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß nach dessen kritischen Aussagen zum FIFA-Präsidenten Joseph S. Blatter mangelnden Intellekt vorgeworfen. "Ich habe Verständnis dafür, dass man Bedenken hat angesichts der Person von Herrn Blatter. Jetzt aber auf Leute loszuschießen, die man nicht mal geprüft hat, das zeugt nicht von großer Intelligenz", sagte Pieth dem Radiosender NDR Info. Pieth soll im Weltverband Reformen im Kampf gegen Korruption und für mehr Transparenz durchsetzen, will dabei aber an Blatter als Präsident festhalten. Damit war er vor allem in Deutschland auf breite Kritik gestoßen.

Hoeneß, der seit Jahren die Arbeit von Blatter kritisiert, hatte zuletzt erklärt, die neue Ethik-Kommission der FIFA sei "ja nicht mal das Papier wert, worauf es geschrieben ist". Eine erneute Kandidatur Blatters wäre für ihn der "Witz des Jahres". Jura-Professor Pieth vermutet derweil, dass in Kürze noch weitere Schmiergeldzahlungen aufgedeckt werden: "Ich gehe davon aus, dass in der Vergangenheit und in der Gegenwart Neueres gefunden wird. Das ist angesichts der Struktur dieses Verbandes durchaus zu erwarten." Trotz dieser Erkenntnis, soll der Oberste jener Struktur, Präsident Blatter, die Reform der FIFA weiter begleiten. "Es braucht Herrn Blatter, weil der in der Lage ist, Leute dazu zu motivieren, zuzustimmen." (jw/sid/dpa)