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Fiat lässt bei Opel nicht locker

2. Mai 2009

Nach der Einigung über eine Allianz mit dem insolventen US-Autobauer Chrysler zeigt sich der italienische Fiat-Konzern fest entschlossen, auch bei Opel einzusteigen. Opel sei ein "perfekter Partner".

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Emblem von Fiat (Foto: AP)
Bild: AP

Nach Presseinformationen will Fiat-Chef Sergio Marchionne bereits Anfang nächster Woche mit Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg und Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier in Berlin zusammenkommen.

Fiat wil Opel-Werke verkleinern

Sergio Marchionne (Foto: AP)
Marchionne: "Müssen uns nun auf Opel konzentrieren"Bild: AP

Marchionne wolle der deutschen Regierung ein erstes, grobes Konzept präsentieren. Demnach sollen alle deutschen Opel-Werke in Rüsselsheim, Eisenach, Kaiserslautern und Bochum erhalten bleiben, allerdings nicht in ihrer bisherigen Größe. Der Fiat-Chef wolle einen globalen Autokonzern schaffen, der jährlich mindestens fünf Millionen Fahrzeuge herstelle, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Samstagsausgabe (02.05.2009). Neben Fiat ist auch der österreichisch-kanadische Autozulieferer Magna an Opel interessiert.

Marchionne äußerte sich nach Abschluss einer Vereinbarung, die das Zusammengehen seines Konzerns mit Chrysler vorsieht. Fiat soll zunächst 20 Prozent am US-Autobauer übernehmen, der in einem Insolvenzverfahren weitgehend von Altlasten befreit werden soll. Einem Bericht der "Automotive News Europe" zufolge soll aus Fiat, Chrysler und Teilen der Opel-Mutter General Motors der weltweit zweitgrößte Autokonzern nach Toyota entstehen.

Chrysler-Gläubiger wehren sich

Unterdessen wächst allerdings der Widerstand von Gläubigern gegen einen Chrysler-Verkauf. Eine Gruppe von 20 Geldgebern kündigte Einspruch gegen die Pläne an. Vor der Insolvenz-Anmeldung waren Umschuldungsverhandlungen mit einem Teil der Chrysler-Gläubiger in den USA gescheitert.

Produktion gestoppt

Front von Chrysler-Jeep (Foto: AP)
Derzeit kaum noch gefragt: ChryslerBild: AP

Angesichts eines massiven Nachfrageeinbruchs stehen seit Freitag bei Chrysler die Produktionsbänder vorübergehend still. "Wir haben die Produktion in unseren Fabriken gestoppt", bestätigte eine Anwältin des Unternehmens. Die Belegschaft und die Zulieferer warteten nun auf einen Neustart, sagte sie. Chrysler könne und müsse überleben.

Bei Chrysler sind 38.500 Arbeiter in 23 Fabriken beschäftigt. Allein in den USA arbeiten 140.000 Menschen für 3200 Chrysler-Autohäuser. (wa/se/dpa/rtr/ap/afp)