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Politik

"Kein hinreichender Tatverdacht"

22. November 2017

Sechs unter dem Verdacht von Anschlagsplanungen in Deutschland festgenommene Syrer kommen wieder frei. Es gibt keine dringenden Hinweise auf die Vorbereitung eines Terrorakts, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.

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Deutschland Hausdurchsuchung in Kassel
Bei den Großrazzien am Dienstag in Kassel durchsuchtes WohnhausBild: picture-alliance/dpa/G. Gehlen

Die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt am Main teilte mit, es habe sich nach Auswertung des sichergestellten Datenmaterials zum jetzigen Zeitpunkt "kein hinreichender Tatverdacht" ergeben. Es gebe auch keine entsprechenden belastenden Hinweise auf eine Mitgliedschaft bei der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) - wohl aber "IS-Bezüge". In ihren Aussagen hätten die Männer die ihnen zur Last gelegten Anschlagspläne auf ein öffentliches Ziel in Deutschland bestritten. "Sie zeigen sich kooperativ und haben Angaben zum Sachverhalt gemacht", so die Ermittlungsbehörden.

Großrazzien in vier Städten

Die sechs Syrer im Alter von 20 bis 28 Jahren waren am frühen Dienstagmorgen nach Durchsuchungen von Wohnungen in Kassel, Essen, Leipzig und Hannover vorläufig festgenommen worden. Allerdings wurden weder Waffen noch Sprengstoff gefunden. Ihre Laptops und Mobiltelefone wurden sichergestellt und ausgewertet. Vier der Männer halten sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft seit Dezember 2014 und zwei seit dem Spätsommer 2015 als Asylbewerber in Deutschland auf.

Am Dienstag hatte es geheißen, die Männer seien in einem "frühen Stadium" der ihnen vorgeworfenen Anschlagsvorbereitung festgenommen worden. In Medienberichten wurden der Essener Weihnachtsmarkt oder ein Einkaufszentrum in Essen als Ziele von Ausspähversuchen genannt.

qu/uh (afp, dpa)