1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Fernsehland Deutschland

11. November 2002

Deutschland ist Europas TV-Produktionsstandort Nummer Eins. In keinem anderen europäischen Land entstehen mehr Fernsehfilme und Serien als zwischen Hamburg und München.

https://p.dw.com/p/2pFo
Deutscher TV-Ausstoß: 1800 StundenBild: Illuscope

Deutschland nimmt in Europa bei der Produktion von TV-Filmen und Serien weiterhin den Spitzenplatz ein. Im vergangenen Jahr wurde bei "fiktionalen Produktionen" in der Bundesrepublik eine Gesamtsendelänge von 1800 Stunden (2000: 1801 Stunden) hergestellt. Dahinter lag Großbritannien mit 1463 Stunden. Bei der Anzahl der Sendungen führte Deutschland mit 2628 vor Spanien (2467) und Großbritannien (2407). In der Studie "Eurofiction", die in der Fachzeitschrift "Media Perspektiven" veröffentlicht wurde, wird alljährlich die TV-Industrie in den fünf größten Ländern Europas untersucht.

Massenware und Exklusivität

Während der Studie zufolge der Trend in Spanien und Italien eindeutig hin zu Massenproduktionen geht, spielen in Frankreich auwändig produzierte TV-Filme eine bedeutendere Rolle. In Großbritannien ist der Anstieg der Produktionen besonders auf das Genre der TV-Movies zurückzuführen. Nachdem ihr Anteil am britischen TV-Ausstoß im Jahr 2000 rückläufig war, wurden im Vorjahr wieder so viele TV-Movies wie 1999 produziert.

In Deutschland ist - trotz des Zusammenbruchs des Kirch-Imperiums und rückläufiger Werbeeinnahmen - die Zahl der Produktionen in Deutschland im vergangenen Jahr von 361 auf 387 gestiegen. Allerdings verschob sich das Angebot deutlich zu Gunsten der öffentlich-rechtlichen Sender. Diese haben in nahezu gleichem Umfang ihr Angebot erweitert, wie es die privaten Sendeanstalten verringert haben. Im Jahr 2001 stellten die öffentlich-rechtlichen Sender 68 Prozent aller fiktionalen Eigen- bzw. Auftragsproduktionen. Privatsender trugen zu knapp 32 Prozent bei.

Minisender als Abspielstation

Kleinere Privatsender, die wie RTL II oder Vox in den 90er Jahren noch zeitweise Ambitionen in diesem Programmsegment erkennen ließen, tragen nur noch minimal zum Angebot bei. In ihren Senderfamilien werden sie "fast ausschließlich als Abspielorte für Wiederholungen genutzt, die in Erstausstrahlung auf den Hauptsendern der Gruppe gezeigt werden", wie es in der Studie weiter heißt.

Unter den Genres waren in Deutschland bei den Produktionen Daily Soaps und Krimis mit jeweils rund 21 Prozent am stärksten. Zu den beliebtesten Produktionen gehörten der "Tatort" (ARD) und das "Traumschiff" (ZDF). (mik)