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Fenninger bleibt im ÖSV

18. Juni 2015

Nachdem die Skination Österreich seit Tagen über einen möglichen Verbandswechsel ihrer besten Athletin diskutiert, legen Anna Fenninger und der Österreichische Skiverband ihren Streit bei - zumindest vorerst.

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Skirennläuferin Anna Fenninger mit Kristallkugel (Foto: EPA/JEAN-CHRISTOPHE BOTT)
Bild: picture-alliance/dpa/J-C. Bott

Der Streit zwischen dem Österreichischen Skiverband (ÖSV) und seinem Alpin-Star Anna Fenninger ist offiziell beigelegt.Die Super-G-Olympiasiegerin und der ÖSV beenden damit einen wochenlangen Konflikt, bei dem es um die sportliche Betreuung, das Recht auf einen eigenen Manager und um die Sponsoren der dreimaligen Weltmeisterin ging.

Dem ÖSV passte es nicht, dass Fenninger vom Deutschen Klaus Kärcher vermarktet wird. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel kümmert sich für gewöhnlich selbst um die Werbeverträge der Stars. Ende vergangenetr Woche setzte man sich schon einmal zu einem "Friedensgipfel" zusammen.

Einige Tage später eskalierte der Streit aber wieder, weil eine inzwischen gestoppte Werbekampagne des Autoherstellers Mercedes mit Fenninger veröffentlicht wurde, die im Zusammenhang mit Fenningers Einsatz für den Schutz von Geparden und der Laureus-Stiftung stand. Der ÖSV hat aber einen Vertrag mit dem Mercedes-Konkurrenten Audi.

Fenninger: "Habe diese Lügen satt"

ÖSV-Chef Schröcksnadel sagte daraufhin in einem Zeitungsinterview, er fühle sich "verarscht". Fenninger reagierte mit einem Statement auf ihrer Facebook-Seite, in dem sie schrieb: "Sieben Sunden an einem runden Tisch bespricht man Punkt für Punkt inklusive dem Laureus/Mercedes-Thema. Die Herrschaften zeigen sogar Verständnis und doch ist wieder alles ganz anders. Jetzt verstehe ich auch warum neutrale Personen an diesem Tisch nicht erwünscht waren." Und: "Wenn wir ehrlich sind, zählt meine Meinung nicht - mir wird sowieso das Wort im Mund umgedreht. Ehrlichkeit hat hier keinen Platz - ich bin müde und kann nicht mehr. Ich habe all diese Lügen satt!"

Danach schien das Tischtuch zwischen ÖSV und Fenninger endgültig zerschnitten, es wurde sogar über einen Verbandswechsel oder das Karriereende der erfolgreichen Sportlerin spekuliert. Die Affäre um die zweimalige Gesamtweltcup-Siegerin war in Österreich zu einem Politikum geworden. Sogar der Sportminister der Alpenrepublik hatte sich eingeschaltet.

Einigung am Geburtstag

Nun bestätigte Schröcksnadel auf einer mit Spannung erwarteten Pressekonferenz in Wien, dass Fenninger sich am Vortag entschuldigt habe und sie daher "volles Mitglied" des ÖSV bleibe. Fenninger selbst erschien nicht zur Pressekonferenz. Schröcksnadel lobte die Sportlerin, die an diesem Donnerstag ihren 26. Geburtstag feiert, als "große Sportlerin und nationale Heldin", die jedoch von ihrem deutschen Manager Klaus Kärcher schlecht beraten sei. Er wolle sie nicht als Athletin verlieren, erklärte der ÖSV-Chef.

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel (Foto: EPA/ROBERT PARIGGER)
ÖSV-Präsident Peter SchröcksnadelBild: picture-alliance/dpa/R. Parigger

Die Frage ist nun allerdings, ob der Ärger tatsächlich endgültig ausgestanden ist, oder ob es demnächst in die nächste Runde geht. Zugleich nämlich lehnte Schröcksnadel nämlich jede weitere Kommunikation mit Fenningers Manager Kärcher ab. "Wir wollen nichts mehr mit ihm zu tun haben. Wir wollen nicht, dass unsere Aktivitäten und unser System unterlaufen werden." Der Konter kam postwendend: "Anna Fenninger und ihr Management stellen ergänzend zu der heutigen Pressekonferenz des ÖSV in Wien folgendes klar: Anna Fenninger wird weiterhin durch die Agentur Vitesse Kärcher vertreten und beraten."

Für ihre Haltung gegenüber dem Verband erhielt Fenninger via Facebook Unterstützung von Ski-Star Mikaela Shiffrin aus den USA. Sie bewundere Fenninger für die Stärke, die sie in diesem Kampf zeige, in dem sie ihre Rechte und die Rechte aller Skirennfahrer verteidige, schrieb die Slalom-Olympiasiegerin.

asz/jw (sid, dpa)