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Fehlgebildet: Lippen-Kiefer-Gaumenspalten

12. Juni 2014

Früher sagte man umgangssprachlich Hasenscharte oder Wolfsrachen. Eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte behindert die Nahrungsaufnahme, die Atmung, das Hören und das Sprechen. Zudem ist die psychische Belastung für die betroffenen Kinder groß. Doch die Medizin ist heute in der Lage, diese Fehlbildung fast vollständig zu beseitigen.

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Bei dieser Fehlbildung verschließen sich während der embryonalen Entwicklung Teile des Gesichts nur unvollständig. Jedes 500. Kind kommt damit zur Welt. Eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte entsteht, wenn sich während der embryonalen Entwicklung Teile des Gesichts unvollständig verschließen. Die Ursache für diese gestörte Entwicklung ist nicht genau geklärt - zum einen kann eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte durch Vererbung entstehen, zum anderen können äußere Einflüsse (z.B. Ernährung in der Schwangerschaft, Rauchen in der Schwangerschaft, Alkoholkonsum während der Schwangerschaft) bei der Entstehung von Spaltbildungen eine Rolle spielen. Bei fehlender oder unzureichender Behandlung behindert die Lippen-Kiefer-Gaumenspalte die Nahrungsaufnahme, die Atmung, das Hören und das Sprechen. Zudem ist die psychische Belastung für die betroffenen Kinder und deren Eltern groß. Dies muss aber nicht sein - gegen die Lippen-Kiefer-Gaumenspalte steht eine zwar langwierige, aber erfolgversprechende Therapie zur Verfügung. Ärzte verschiedener Fachrichtungen (z.B. Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen, Kieferorthopäden, Zahnärzte, HNO-Ärzte, Sprachtherapeuten) können gemeinsam sehr gute ästhetische und funktionelle Ergebnisse erzielen und fast alle Probleme, die mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte und ähnlichen Fehlbildungen zusammenhängen, beseitigen. Mehrere Operationen im Laufe der Kindheit sind dazu notwendig. Viele Kinder erhalten außerdem Sprechunterricht.