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FedEx darf TNT übernehmen

8. Januar 2016

Der US-Logistikkonzern FedEx rückt der Deutschen Post auf die Pelle: Mit der Übernahme des niederländischen Anbieters rückt der US-Konzern in Europa auf den zweiten Platz in der Branche vor - hinter DHL.

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FedEx-Frachtzentrum in Köln/Bonn (Foto: dpa)
FedEx-Frachtzentrum am Flughafen Köln/BonnBild: picture alliance/Horst Galuschka

Die Europäische Kommission hat offiziell grünes Licht für die 4,4 Milliarden Euro schwere Übernahme des niederländischen Paketzustellers TNT Express durch den US-Konkurrenten FedEx gegeben. Die Konkurrenz auf dem europäischen Markt bleibe dank der beiden anderen großen Wettbewerber, der deutschen Posttochter DHL und dem US-Unternehmen UPS, erhalten, teilte die EU-Kommission mit. FedEx dürfte mit TNT Express in Europa auf Platz zwei hinter Branchenprimus DHL aus Deutschland vorrücken.

Nach einer eingehenden Prüfung sei die Kommission zu dem Schluss gelangt, "dass die Übernahme keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken gibt", erklärte die EU-Behörde. "FedEx und TNT stehen nicht in besonders engem Wettbewerb und ihre Konkurrenten auf allen betroffenen Märkten werden weiter genügend Wettbewerbsdruck auf das neu aufgestellte Unternehmen ausüben", begründete die Kommission ihre Entscheidung.

TNT-Hauptsitz in Hoofddorp (Foto: Reuters)
Der TNT-Hauptsitz in Hoofddorp in NordhollandBild: Reuters/United Photos/T. Kluiters

Dem Rivalen UPS eine Nase gedreht

Pläne des US-Rivalen UPS für eine TNT-Übernahme waren 2013 am Widerstand der Wettbewerbshüter gescheitert. Damals hatte die Behörde unter Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia noch befürchtet, dass es nach der Fusion in vielen EU-Staaten nur noch zwei oder drei Anbieter gegeben hätte. "Die Preise wären mit hoher Wahrscheinlichkeit gestiegen", hatte er die Entscheidung begründet.

Im Vergleich zu UPS, deren braune Lieferwagen auch in Deutschland zum Straßenbild gehören, ist FedEx in Europa bisher eine kleinere Nummer. Dennoch nahm die EU-Kommission die Pläne genau unter die Lupe. Letztlich stimmte sie dem Zusammenschluss aber ohne Auflagen zu.

FedEx-Europachef David Binks zeigte sich "hocherfreut" darüber. Weltweit gesehen ist FedEx mit einem Umsatz von mehr als 45 Milliarden US-Dollar im Jahr 2014 deutlich größer als TNT. Die Niederländer kamen auf einen Jahreserlös von 6,7 Milliarden Euro (7,3 Milliarden Dollar). Während FedEx unter dem Strich zuletzt 2,1 Milliarden Dollar verdiente, steckte TNT mit 195 Millionen Euro in den roten Zahlen. Es war das vierte Verlustjahr nacheinander. Auch 2015 stand bei den Niederländern nach den ersten drei Quartalen ein Minus.

dk/sti (dpa, rtr, afp)