Federer gewinnt Wimbledon
8. Juli 2012Mit Tränen in den Augen sank Roger Federer auf den "heiligen Rasen" von Wimbledon. Nach zweieinhalb Jahren hat er wieder einen Grand-Slam-Sieg geholt, in vier Sätzen (4:6, 7:5, 6:3, 6:4) den britischen Lokalmatador Andy Murray bezwungen. Damit feierte der 30-Jährige seinen siebten Erfolg in Wimbledon. Erstmals seit Mai 2010 übernahm Federer wieder die Spitze der Weltrangliste und zog mit der Tennislegende Pete Sampras gleich. Federer beginnt am Montag seine 286. Woche an der Spitze des ATP-Rankings - und ist damit nun gemeinsam mit Sampras der Rekord-Weltranglisten-Erste. "Ich bin es gewohnt, dass Roger meine Rekorde bricht. Ich kann dagegen nichts machen", hatte der 2002 zurückgetretene US-Amerikaner schon vor dem Match gesagt. "Aber es ist leichter, wenn dir jemand die Rekorde abjagt, den du bewunderst und als Freund betrachtest."
Murray enttäuscht
Federer verdarb der britischen Tennishoffnung Murray damit den Tag – denn die Briten hätten gern gesehen, dass erstmals seit Fred Perry 1936 einer der ihrer den Titel des geschichtsträchtigen Tennisturniers gewinnt. Vor den Augen der britischen Prominenz um Fußballstar David Beckham und Prinz Williams Frau Kate behielt Federer, der zuletzt im Schatten von Novak Djokovic und Rafael Nadal stand, die Nerven. Denn Murray legte gleich mit einem Break los. "Für diese Momente habe ich gearbeitet, nachdem ich vor zehn Jahren meine Familie verlassen habe, um Profi zu werden", hatte Murray gesagt und war ohne jeden Anflug von Nervosität in sein viertes Grand-Slam-Finale gestartet. Bis zum Ende des zweiten Satzes dominierte er die Partie, konnte danach aber vier Breakbälle nicht nutzen.
Nach einer Regenpause zu Beginn des dritten Satzes wurde das Dach über dem Centre Court geschlossen. Der als bester Hallenspieler der Welt geltende Federer drehte auf und nutzte den Moment. Sein Break zum 4:2 im dritten Satz war der Knackpunkt. Nach 3:24 Stunden Spielzeit verwandelte der Routinier aus Basel seinen zweiten Matchball zu seinem siebten Triumph im All England Club zu Wimbledon.