1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Fed senkt den Leitzins

18. September 2007

Die US-Notenbank Fed hat als Reaktion auf die Krise am US-Hypothekenmarkt erstmals seit vier Jahren den wichtigsten Leitzins gesenkt - um 50 Basispunkte. Der Euro stieg auf Rekordhöhe.

https://p.dw.com/p/BhHi
An der New York Stock Exchange löste die Entscheidung Hektik ausBild: AP
Notenbankchef Ben Bernanke
Notenbankchef Ben BernankeBild: AP

Die US-Notenbank hat zum ersten Mal seit vier Jahren ihren Leitzins gesenkt. Die Zentralbank um ihren Chef Ben Bernanke teilte zum Abschluss ihrer Beratungen am Dienstag (18.09.2007) mit, den Zielsatz für Tagesgeld um 50 Basispunkte auf 4,75 Prozent zu reduzieren. Die Finanzmärkte hatten fest mit einer Zinssenkung gerechnet, allerdings war bis zuletzt die Frage offen geblieben, ob die Fed den Schlüsselzins um 25 oder 50 Basispunkte senkt.

"Im erforderlichen Maß handeln"

Die Notenbank will damit die US-Immobilienkrise abfedern und eine Rezession verhindern. Die Verschlechterung der Kreditmarktkonditionen hätten das Potenzial, den Abschwung auf dem Immobilienmarkt zu verstärken und das Wirtschaftswachstum zu behindern. "Die Entwicklung auf den Finanzmärkten seit der vorangegangenen Sitzung des Offenmarktausschusses haben die Ungewissheit mit Blick auf die Wirtschaftsaussichten vergrößert", teilte die Fed mit. Sie deutete an, weitere Zinssenkungen in Erwägung zu ziehen. Die Notenbank werde die Auswirkungen auf die konjunkturellen Aussichten weiter verfolgen und "im erforderlichen Maße handeln", um Preisstabilität und Wirtschaftswachstum zu gewährleisten.

Der Zielsatz für Tagesgeld steuert die Höhe der Zinsen für Kredite zwischen den Banken und ist damit der zentrale Leitzins der USA. Den Diskontsatz, zu dem sich Banken direkt bei der Fed Geld leihen können, senkte die Notenbank ebenfalls um 50 Basispunkte auf 5,25 Prozent.

Börsen positiv

Die US-Börsen haben nach der Zinssenkung ihre Gewinne ausgeweitet. Der Dow-Jones-Index stieg infolge der Zinssenkung um 200 Punkte. Der Euro kletterte zum Dollar auf ein Rekordhoch. Ein Euro wurde mit 1,3926 Dollar bewertet nach 1,3888 Dollar vor dem Zinsentscheid. Händler begründeten dies damit, dass der Zinsvorsprung zwischen Euro-Raum und USA mit der Senkung geringer wird. Im Euro-Raum liegt der Leitzins bei 4,00 Prozent.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte lag nach der Zinssenkung 1,4 Prozent höher bei 13.586 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index stand 1,75 Prozent im Plus bei 1502 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq lag 1,5 Prozent im Plus bei 2620 Punkten. (sams)