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FB Champions-League Rückschau

7. Dezember 2011

Mit einer sportlich unbedeutenden Niederlage haben die Bayern die Gruppenphase der Champions League abgeschlossen. Sie stehen wie Leverkusen im Achtelfinale. Der BVB verpasste dagegen sogar die Europa League.

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Die Bayern-Spieler sind enttäuscht nach der sportlich unbedeutenden Niederlage. (Foto: Andreas Gebert dpa)
Eine Niederlage zum AbschlussBild: picture-alliance/dpa

Für die Bayern als bereits feststehende Gruppensieger ging es um nichts mehr, für Manchester City um alles. Doch am Ende reichte den Engländern der verdiente 2:0 (1:0)-Heimerfolg nicht, um in der Königsklasse zu überwintern: Weil der SSC Neapel im Parallelspiel mit 2:0 (0:0) in Villareal siegte, schafften die Italiener neben den Bayern den Sprung ins Achtelfinale. Manchester City muss als Tabellendritter in der Europa League weitermachen.

Bayern verliert mit B-Elf

Manchester City-Spieler David Silva jubelt nach seinem Treffer. (Foto: Tim Hales/AP/dapd)
Trotz Torjubel hatte Manchester City am Ende keine FreudeBild: dapd

Der FC Bayern ging auf sieben Positionen verändert ins Spiel, unter anderem stand der 37-jährige Jörg Butt im Tor. Toni Kroos und Arjen Robben waren grippegeschwächt erst gar nicht mitgeflogen, auch Mario Gomez und Thomas Müller waren etwas verschnupft. Eine Pause gönnte Bayern-Trainer Jupp Heynckes auch seinem Torwart Manuel Neuer, Daniel van Buyten, Kapitän Philipp Lahm und Franck Ribéry. Der Tabellenführer der Premier League, der dort als einziges Team noch ungeschlagen ist, mühte sich über große Strecken gegen eine ordentliche Abwehr der Bayern, bis David Silva in der 37. Minute nach einer Vorarbeit des Ex-Wolfsburgers Edin Dzeko für die 1:0-Führung der Engländer sorgte. Den zweiten Treffer des Spiels erzielte Yaya Touré (52.) – ebenfalls nach Vorarbeit von Dzeko. Das streckenweise langweilige Spiel war geprägt von ideenlosen Angriffsbemühungen der "Citizens" und nur raren Chancen für die Bayern, die zumeist Ivica Olic vergab. "Die Mannschaft, die heute auf dem Platz stand, hat kämpferisch überzeugt und alles gegeben", bilanzierte Heynckes. "Aber gegen einen Gegner wie Manchester ist es natürlich schwer." Ähnlich argumentierte Abwehrspieler Jérôme Boateng: "Wir haben mit einer neuen Mannschaft gespielt, aber wir haben uns trotzdem gut geschlagen. Wir haben nicht gegen irgendjemanden gespielt." Die Bayern gehen mit vier Siegen, einem Remis und dem Schönheitsfehler einer Niederlage in die Champions-League Winterpause.

Auch ManU raus

Die größte Sensation gab es zum Abschluss der Gruppenphase in Basel, denn nicht nur Manchester City, auch dessen Lokalrivale Manchester United verpasste die K.o.-Runde der Königsklasse: Der Vorjahresfinalist scheiterte mit einer 1:2 (0:1)-Niederlage an dem Schweizer Außenseiter FC Basel, der völlig überraschend weiter ist und den größten Triumph der Vereinsgeschichte perfekt machte. ManU muss nun wie Manchester City in die Europa League.

Dramatik pur gab es in der Gruppe D, wo Ajax Amsterdam nach einer 0:3 (0:2)-Niederlage gegen Real Madrid ausschied und sich Olympique Lyon mit einem 7:1 (1:1)-Torreigen bei Dynamo Zagreb in die nächste Runde schoss. Hier entschied die bessere Tordifferenz. In der Gruppe B feierte ZSKA Moskau das Weiterkommen in der Champions League nach dem 2:1 (0:0)-Sieg bei Inter Mailand, das bereits qualifiziert war. Das 0:0 zwischen dem OSC Lille und Trabzonspor reichte beiden nicht zum Erreichen der nächsten Runde.

Dortmund verabschiedet sich aus Europa

Der Dortmunder Ilkay Gündogan schaut enttäuscht, während die Spieler von Marseille feiern. (Foto: Frank Augstein/AP/dapd)
Enttäuschung pur beim BVBBild: dapd

Es hat nicht gereicht. Mit einer durchwachsenen Leistung hat Borussia Dortmund es nicht geschafft, den benötigten hohen Sieg gegen Olympique Marseille herauszuschießen. Beim 2:3 (2:1) verspielte der deutsche Meister einen Zwei-Tore-Vorsprung. Im Parallelspiel besiegte Olympiakos Piräus den FC Arsenal mit 3:1 (2:0), blieb aber in der Tabelle hinter Marseille Dritter. Für ein Weiterkommen hätte der BVB mit vier Toren Unterschied gewinnen, gleichzeitig hätte Piräus verlieren müssen. Nun belegt Dortmund nach sechs Vorrunden-Spieltagen in der Champions-League-Gruppe F nur den vierten und letzten Platz und ist damit aus dem Europapokal ausgeschieden. Im Spiel gegen den französischen Vizemeister aus Marseille nutzte erst Jakub Blaszczykowski in der 23. Minute eine der vielen Chancen zum 1:0. Neun Minuten später erhöhte Mats Hummels per Foulelfmeter auf 2:0 (32.). Verteidiger Stephane Mbia hatte Dortmunds Kapitän Sebastian Kehl mit voller Wucht am Kopf getroffen. Kehl musste stark blutend und mit zugeschwollenem Auge ins Krankenhaus gebracht werden. In der daraus resultierenden fünfminütigen Nachspielzeit kassierte der BVB völlig überraschend den 1:2 Anschlusstreffer durch Loic Remy.

Zu viele Fehler auf der großen Bühne

In den Schlussminuten drehten die Franzosen durch Tore von André Ayew (85.) und Mathieu Valbuena (87.) das Spiel noch und verdienten sich so Platz zwei und damit den Achtelfinaleinzug. Zurück blieben enttäuschte und frustrierte Dortmunder. "Wir haben richtig gut gespielt in der ersten Halbzeit", lobte BVB-Trainer Jürgen Klopp. "Allerdings haben wir uns jeweils in den Schlussphasen der Halbzeiten um die Früchte unserer Arbeit gebracht." Die Bilanz der Champions-League-Saison des deutschen Meisters fällt insgesamt negativ aus: Zu oft zeigten die jungen Dortmunder auf der europäischen Bühne Fehler, die sich im normalen Ligaalltag nicht leisten. Nur beim 1:1 im Hinspiel gegen Arsenal und beim 1:0-Sieg gegen Piräus gelangen Achtungserfolge. Der BVB muss nun bis zur kommenden Saison warten, ehe er sich erneut in Europas Königsklasse beweisen darf.

Leverkusen verspielt den Gruppensieg

Eren Derdiyok (l.) bejubelt seinen Treffer zum 1:1. (Foto: Federico Gambarini, dpa)
Eren Derdiyok (l.) bejubelt seinen Treffer zum 1:1Bild: picture-alliance/dpa

Ein knapper Sieg beim belgischen Meister KRC Genk, dem leichtesten Gegner der Gruppe E, hätte gereicht und Bayer Leverkusen wäre sogar als Gruppensieger ins Achtelfinale der Champions League eingezogen. Stattdessen schaffte die bereits qualifizierte Werkself nur ein 1:1 (0:1) und gab so dem FC Chelsea, der den FC Valencia zu Hause mit 3:0 (2:0) bezwang, die Möglichkeit vorbeizuziehen. Jelle Vossen nutzte eine Unachtsamkeit der Bayer-Defensive zum 1:0 (30.). Der verdiente Ausgleich durch Eren Derdiyok fiel in der 79. Minute. "Es ist schön, dass wir uns für das Achtelfinale qualifiziert haben, aber heute überwiegt der Ärger", sagte Kapitän Simon Rolfes: "Wir hatten gute Chancen auf den Gruppensieg, und der wäre wichtig fürs Achtelfinale." Derdiyok meinte: "Das 0:1 war ein Schock. Wir haben klar dominiert, aber es sollte eben nicht sein." Als Gruppenzweiter droht den Leverkusener nun ein schweres Achtelfinal-Los. Zudem haben sie zunächst Heimrecht und müssen im entscheidenden Rückspiel auswärts antreten.

Autoren: Andreas Sten-Ziemons/Olivia Fritz
Redaktion: Calle Kops

Hier die Übersicht über die Teilnehmer des Achtelfinales:

Gruppe A: Bayern München/SSC Neapel

Gruppe B: Inter Mailand/ZSKA Moskau

Gruppe C: Benfica Lissabon/FC Basel

Gruppe D: Real Madrid/Olympique Lyon

Gruppe E: FC Chelsea/Bayer Leverkusen

Gruppe F: FC Arsenal/Olympique Marseille

Gruppe G: APOEL Nikosia/Zenit St. Petersburg

Gruppe H: FC Barcelona/AC Mailand

Qualifiziert für die Europa League, 1/16-Finale:

Manchester City

Trabzonspor

Manchester United

Ajax Amsterdam

FC Valencia

Olympiakos Piräus

FC Porto

Viktoria Pilsen