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RB Villarreal-Bayern

14. September 2011

Der FC Bayern hat mit einem 2:0 über Villareal den ersten deutschen Sieg in dieser Champions-League-Saison eingefahren. Dortmund kam nur zu einem 1:1 gegen Arsenal, Leverkusen unterlag beim FC Chelsea mit 0:2.

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Toni Kroos feiert mit seinen Kollegen das Tor gegen Villarreal. (Foto: Alberto Saiz/AP/dapd)
Bild: dapd

Eigentlich hätte das Ergebnis beim 150. Champions-League-Auftritt der Bayern noch deutlicher ausfallen können. Mit 2:0 (1:0) besiegten die haushoch überlegenen Münchener auswärts den FC Villarreal. Damit blieben sie im siebten Pflichtspiel nacheinander ohne Gegentor. Der deutsche Rekordmeister ging in der Königsklasse ähnlich engagiert zu Werke wie zuletzt in der Bundesliga gegen den SC Freiburg (7:0), doch trotz der offensichtlichen Dominanz sprangen nicht mehr Tore heraus. "Ich denke, dass wir heute über 90 Minuten sehr souverän gespielt haben", resümierte Bayern-Trainer Jupp Heynckes. Wir haben das Spiel bestimmt und hätten mehr Tore machen können."

Spielstark und nie gefährdet

Vor allem der in dieser Saison auffallend quirlige und hoch motivierte Franzose Franck Ribéry spielte die spanischen Verteidiger an den Rand des Wahnsinns. Und so musste Toni Kroos in der 7. Minute nach einem genialen Querpass Ribérys nur noch den Fuß hinhalten und zum 1:0 vollenden. "Vor allem war es ein wichtiges Tor. Dass es gut klappt, ist die Aufgabe eines offensiven Mittelfeldspielers", sagte Kroos und war zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. "Wir wollten direkt mit einem Sieg in die Gruppenphase starten bei einem schwierigen Auswärtsspiel. Das haben wir geschafft und das auch noch sehr souverän." Auch danach lief es weiter oft über Ribéry, dessen finale Pässe in der Folge aber zu oft nicht ankamen.

Franck Ribéry im Zweikampf mit Villarreals Mateo Musacchio. (Foto: Alberto Saiz/AP/dapd)
Brachte mit seinen Dribblings die spanischen Gegenspieler zur Verzweiflung: Franck Ribéry (l.)Bild: dapd

Auch in der zweiten Halbzeit dominierten die Bayern, die ohne den verletzten Arjen Robben auskommen mussten. Für den angeschlagenen Stürmer Mario Gomez (Adduktorenprobleme) wurde zur Pause Neuzugang Nils Petersen eingewechselt und gab damit sein Champions-League-Debüt. "Ich freue mich über jede Minute, die mir der Trainer gibt. Ich hätte gern mein Tor gemacht", erklärte Petersen. Doch erst in der 76. Minute fiel das zweite Tor des Abends: Eine famose Einzelleistung des brasilianischen Verteidigers Rafinha, der zuerst einen Verteidiger "tunnelte" und danach wuchtig zum 2:0-Endstand einschoss.

FC Bayern übernimmt Gruppenführung

Mit dem Sieg setzte sich der FC Bayern an die Spitze der Gruppe A. Im Parallelspiel trennten sich Manchester City und der SSC Neapel mit 1:1 (0:0)-Unentschieden. In dieser Form wird mit dem FC Bayern zu rechnen sein im Kampf um den Titel, der ja im eigenen Stadion in München vergeben wird. Dort empfängt Bayern am 27. September aber zunächst im zweiten Gruppenspiel den ärgsten Konkurrenten Manchester City.

In der Gruppe D feierte der deutsche Nationalspieler Mesut Özil mit Real Madrid einen mühsamen 1:0 (0:0)-Auswärtserfolg bei Dinamo Zagreb. Für eine faustdicke Überraschung sorgte Außenseiter Trabzonspor: Die Türken siegten beim Favoriten Inter Mailand mit 1:0 (0:0).

Bittere Niederlage für Bayer

Nach sechseinhalb Jahren Abstinenz ist Bayer Leverkusen in die Champions League zurückgekehrt - mit einer 0:2-Niederlage (0:0) beim FC Chelsea. Für die Londoner waren David Luiz (67.) und Mata (90.+2) erfolgreich. Dabei hatten mehrere Topstars beim englischen Klub gar nicht von Anfang an gespielt. So überraschte Trainer Andre Villas-Boas, der 15 Millionen Euro Ablöse gekostet hatte und damit mehr als Leverkusens gesamte Sommer-Zugänge, indem er Kapitän Frank Lampard, John Terry und Nicolas Anelka für das Liga-Duell am Wochenende gegen Meister Manchester United schonte.

Michael Ballack wird vor dem Spiel offiziell von seinem Ex-Verein FC Chelsea verabschiedet und bekommt eine Plakette überreicht. (Foto: Pressefoto ULMER/Markus Ulmer) xxNOxMODELxRELEASExx
Ehrung für Michael BallackBild: picture-alliance/Pressefoto Ulmer

Dagegen durfte Leverkusens Michael Ballack von Anfang an ran - für ihn ein besonderes Spiel, da er von 2006 bis 2010 für Chelsea gespielt hatte. Bei seiner Rückkehr an die Stamford Bridge spielte der Mittelfeldspieler sehr solide, ohne jedoch große Akzente setzten zu können. Seinen großen Auftritt hatte Ballack vor der Partie. Denn da wurde der Mittelfeldspieler mit 15-monatiger Verspätung von seinem früheren Arbeitgeber verabschiedet. Unter großem Beifall der Zuschauer aus beiden Lagern wurde ihm eine Plakette überreicht. Ballacks Verabschiedung im Sommer 2010 hatte ausfallen müssen, da er nach einem Foul im Pokalfinale verletzt gewesen war. Von der Auftaktniederlage zeigte sich Leverkusens Sportdirektor unbeeindruckt: "Das wirft uns nicht um. Ich bin sicher, dass wir trotzdem die nächste Runde erreichen werden."

BVB holt Remis

Noch länger als in Leverkusen mussten die Fans in Dortmund darauf warten, dass ihre Mannschaft wieder in der Königsklasse spielt: achteinhalb Jahre. Die Vorfreude war groß, noch größer war aber wohl die Erleichterung über das Unentschieden gegen den FC Arsenal. Denn dem Deutschen Meister gelang erst zwei Minuten vor Abpfiff der Ausgleich zum 1:1 (0:1). Dabei hätten die Dortmunder durchaus gewinnen können, waren über weite Strecken die aktiverere und offensivere Mannschaft. Doch vor dem Strafraum der Gäste, in deren Abwehrreihen der Ex-Bremer Per Mertesacker spielte, war der BVB zu harmlos. Erst wenige Minuten vor Spielende hatten die Dortmunder gleich mehrere sehr gute Torchancen, die aber nur Ivan Perisic (88.) mit einem herrlichen Volleyschuss aus 18 Metern nutzte. In der ersten Halbzeit hatte Robin van Persie die Londoner nach einem Fehlpass von Sebastian Kehl in Führung gebracht (42.)

Dortmunds Mario Götze (l.) im Zweikampf mit Arsenals Laurent Koscielny. (Foto: Sascha Schuermann/dapd)
Mario Götze (l.) war wieder der Beste auf dem PlatzBild: dapd

"Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe", sagte Kehl. "Deshalb bin ich dem Team dankbar, dass wir noch den Ausgleich geschafft haben, so dass wir nicht wegen mir verloren haben." BVB-Trainer Jürgen Klopp war sehr zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft. "Wir waren spielwitzig, haben ständig Druck ausgeübt über fast die gesamten 90 Minuten", so Klopp. "Bei manchen Torchancen hätten wir ein bisschen mehr Glück gebraucht, aber ich bin sehr zufrieden." Bester Spieler bei den Dortmundern war einmal mehr Mario Götze. Der Jung-Nationalspieler war erneut Dreh- und Angelpunkt der Dortmunder und war an fast allen Offensivaktionen beteiligt.

Autorin: Olivia Fritz
Redaktion: Andreas Sten-Ziemons