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FARC-Rebellen wollen Waffenruhe

7. September 2012

Schon vor Beginn der Friedensverhandlungen mit der kolumbianischen Regierung haben die FARC-Rebellen einen Waffenstillstand angeboten. Doch die Regierung setzt weiter auf militärischen Druck.

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FARC-Delegationsleiter Mauricio Jaramillo (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Für Anfang Oktober ist der Auftakt der Friedensgespräche in Oslo geplant. "Wir werden sofort eine Feuerpause vorschlagen, sobald wir am Tisch sitzen, sagte der Delegationsleiter der "Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens" (FARC), Mauricio Jaramillo (Artikelbild), in Havanna.

Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos will den Rebellen jedoch keine Einstellung der Kampfhandlungen zugestehen. Beim letzten Versuch vor zehn Jahren, die jahrzehntelange Gewalt zwischen der FARC und der Regierung zu beenden, nutzten die Guerillas die Feuerpause zur Umstrukturierung ihrer militärischen Operationen und zum Aufbau eines milliardenschweren Drogenhandels.

Teilnahme trotz staatlicher Weigerung

Präsident Santos betonte, dass der Militäreinsatz auch während der Friedensgespräche nicht eingestellt werde. FARC-Anführer Rodrigo Londoño hatte die Weigerung eines Waffenstillstands bereits am Dienstag kritisiert, aber die Teilnahme der "Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens" an den Verhandlungen zugesagt.

FARC-Kommandeur Jaramillo versicherte in Havanna, dass seine Organisation niemanden mehr verschleppe und nicht in den Drogenhandel verwickelt sei. Er unterstrich, es gehe bei dem Waffenstillstand um eine "beiderseitige Abrüstung".

Gezielte Operationen

Erst am Mittwoch waren bis zu 15 Rebellen bei einem Luftangriff getötet worden, wie Verteidigungsminister Juan Carlos Pinzón in Bogotá mitteilte. Die Rebellen wurden bei dem Angriff in den Trümmern eines Hauses verschüttet, weshalb die genaue Opferzahl nicht festgestellt werden konnte, wie Pinzón erläuterte.

Die FARC führt seit 1964 einen bewaffneten Kampf gegen die Regierung. Die linksradikale Gruppe, die sich selbst als Volksarmee zur Verteidigung der Rechte der Landarbeiter bezeichnet und sich vor allem über Entführungen und den Verkauf von Drogen finanziert, ist durch eine seit 2002 andauernde Militäroffensive zunehmend in Bedrängnis geraten.

fab/wa (dpa, afp, rtr)