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Schwesig: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit

20. März 2015

Frauen verdienen in Deutschland oft weniger als Männer. Daran wird am heutigen Equal Pay Day erinnert. Familienministerin Schwesig will noch 2015 ein Gesetz zur Gleichbehandlung auf den Weg bringen.

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Equal Pay Day-Aktion in Berlin (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/S. Pilick

Mit dem Gesetz solle mehr Transparenz geschaffen werden, erklärte Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (Artikelbild) bei einer Demonstration anlässlich des Equal Pay Days in Berlin. Denn: Nur wenn Lohnstrukturen transparent seien, könnten Frauen überprüfen, ob der Grundsatz "gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit" eingehalten werde.

Die Regelung mit dem schönen Namen "Entgeltgleichheitsgesetz" soll nach dem Willen der Ministerin bis Ende des Jahres verabschiedet werden. Den Plänen zufolge müssen Kapitalgesellschaften mit mehr als 500 Beschäftigten künftig offenlegen, was sie zur Sicherung der Lohngerechtigkeit tun.

Frauen oft in sozialen Berufen tätig

Schwesig verwies auf Studien, wonach die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern bei 22 Prozent liegt - obwohl Frauen heute so gut ausgebildet seien wie nie zuvor. Deutschland liegt damit hinter anderen vergleichbaren Ländern in Europa.

Schwesig sagte, es gebe Gründe für die Lohndifferenz, aber das mache sie noch lange nicht gerecht. Frauen arbeiteten häufiger zu Niedriglöhnen - oft in sozialen Berufen -, in Teilzeit und viel seltener in Führungspositionen als Männer. "Wenn Frauen trotz gleicher Tätigkeit und Qualifikation weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen, ist das nicht nur ungerecht, es ist Unrecht", erklärte die SPD-Politikerin.

Zu der Demonstration für gleiche Bezahlung von Frauen und Männern vor dem Brandenburger Tor hatten der Deutsche Gewerkschaftsbund und mehrere Frauen- und Sozialverbände aufgerufen.

Auch Tarifpartner gefordert

Auch Unionsfraktionschef Volker Kauder zeigte sich für eine gesetzliche Regelung offen. "In einer sozialen Marktwirtschaft sollte es selbstverständlich sein, dass Frauen und Männer für gleiche Arbeit gleich bezahlt werden", sagte Kauder der "Berliner Zeitung". Alle Beteiligten sollten daher in den kommenden Wochen und Monaten gründlich darüber diskutieren, wie dieses Ziel erreicht werden könne. Zugleich rief Kauder die Tarifpartner auf, Hindernisse für die gleiche Bezahlung zu beseitigen und Tarifverträge genau zu überprüfen.

Der Equal Pay Day fällt in diesem Jahr auf den 20. März. Er findet an dem Tag statt, bis zu dem Frauen ab dem 1. Januar eines Jahres arbeiten müssten, um auf den Verdienst zu kommen, den Männer bereits bis zum Ende des Vorjahres erzielt hatten.

chr/stu (rtr, epd, afp)