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Faire Vermarktung traditioneller Medizin

18. Oktober 2010

Die San in Südafrika sollen erstmals an den Gewinnen traditioneller Medizinprodukte beteiligt werden +++ Plantagenarbeiter sind die Verlierer der Krise in der Elfenbeinküste

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Sceletium tortuosum Blüte (Foto: Nigel Gericke)
Die San in Südafrika kennen die heilende Wirkung vieler PflanzenBild: Nigel Gericke

Umckaloabo, Sprirulina - wer ab und zu auf pflanzliche Medizin zurückgreift, wird diese Mittel kennen: Sie werden gegen Erkältungen und zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt. Was in deutschen Apotheken erst seit einigen Jahren erhältlich ist, nehmen die San in Südafrika bereits seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin ein. Doch als Pharmakonzerne anfingen, die Heilpflanzen der San gewinnbringend zu vermarkten, gingen diese leer aus. Das soll jetzt anders werden. Südafrika hat seine erste Bionutzungslizenz an ein Kapstädter Unternehmen erteilt, das sich dazu verpflichtet hat, die San am Umsatz zu beteiligen. Ganz im Sinne der UN-Artenschutzkonferenz in Japan: Dort geht es unter anderem darum, wie indigene Gemeinschaften von der Vermarktung ihres Wissens profitieren können. Das neue Wundermittel aus Südafrika, das aus einer kleinen Pflanze mit sternförmiger Blüte gewonnen wird, soll Anfang nächsten Jahres auf den Markt kommen.

Die Verlierer der Krise

Sie war größter Kakaoexporteur der Welt, die Wirtschaft blühte und die Hauptstadt galt als "Manhattan Westafrikas". Jahrzehntelang war die Elfenbeinküste ein Vorzeigestaat. Doch nach dem Tod des langjährigen Staatschefs Felix Houphouët-Boigny Mitte der 90er Jahre machte sich in dem westafrikanischen Staat Chaos und Anarchie breit. Die Wirtschaft brach zusammen - mit verheerenden Folgen, unter denen vor allem die Mittelklasse und die Plantagen-Arbeiter auch heute noch zu leiden haben. Wird sich mit den Wahlen am 31.10.2010 etwas an der Situation ändern?

Redaktion: Katrin Ogunsade/Michaela Paul