1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Fachkräftemangel weniger schlimm als befürchtet

17. Dezember 2012

Der deutschen Wirtschaft werden in einigen Jahren gut ausgebildete Fachkräfte fehlen. Doch dieser Mangel wird nicht so dramatisch ausfallen wie bislang angenommen - auch Dank der schlechteren wirtschaftlichen Lage.

https://p.dw.com/p/173kN
An der JAGD auf FACHKRAEFTE beteiligen sich aus gehobener Position auf der Plattform eines Hubwagens Bundesarbeitsministerin Ursula von der LEYEN, Bundeswirtschaftsministetr Philipp ROESLER ( links neben v.d. Leyen) und der Vorstandsvorsitzende der Agentur fuer Arbeit, Frank-Juergen WEISE, rechts; die Aktion mit dem Riesenposter an der Front der Komischen Oper Unter den Linden sowie unterstuetzende Internetportale sollen helfen, den bis 2020 bestehenden Mangel an Fachpersonal von ca. 3 Millionen in den Griff zu bekommen am 05.06.2012 in Berlin.
Deutschland FachkräfteBild: picture-alliance/dpa

"Wir haben aktuell ein erhebliches Fachkräftedefizit, das trotz aller Gegenmaßnahmen noch steigen wird." Diese Bilanz hat der Präsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), Randolf Rodenstock, bei der Vorstellung einer Arbeitsmarktstudie seines Verbandes gezogen. Allerdings sagt die Studie auch, dass der Fachkräftemangel deutlich weniger dramatisch ausfallen wird, als das bisher angenommen wurde.

"Nur" noch 1,7 Millionen fehlen

Dafür nannte Rodenstock mehrere Gründe: Die Wirtschaft habe "über Bedarf ausgebildet" und viele Fachkräfte in der Krise nicht entlassen, "obwohl der Auftragsbestand das nicht gerechtfertigt hat". Außerdem sei die Zahl der Schulabbrecher gesunken und die Zuwanderung von ausgebildeten Fachkräften habe zugenommen. Darüber hinaus sei die Vorgängerstudie zum Thema "Fachkräftemangel" aus dem Jahr 2008 "im Zeichen des wirtschaftlichen Aufschwungs erhoben" worden.

Wegen der Verlangsamung des Wirtschaftswachstums würden weniger Arbeitsplätze geschaffen und die Nachfrage nach Fachkräften sinken, so Rodenstock. Die ebenfalls vom Prognos-Institut im Auftrag der vbw erstellte Studie von 2008 hatte für das Jahr 2015 ein Defizit von drei Millionen Fachkräften prognostiziert. Die aktuelle Studie sagt dagegen einen Fachkräftemangel von 1,7 Millionen bis zum Jahr 2020 voraus.

Schwindendes Vertrauen

Bei den Arbeitnehmern sorgt die wirtschaftliche Entwicklung dagegen zunehmend für Sorge. Glaubte im laufenden Jahr noch fast jeder dritte Arbeitnehmer (31 Prozent), dass sein Arbeitsplatz mittelfristig sicher sei, ist diese Zuversicht deutlich geschwunden: Für das Jahr 2013 erwartet das nicht einmal mehr jeder Vierte (24 Prozent). Das geht aus einer "Zuversichtsstudie" des Allianz-Konzerns hervor.

Allianz-Chefvolkswirt Michael Heise kommentierte die Zahlen mit den Worten: "Zuletzt hat der Arbeitsmarkt an Dynamik verloren. Insbesondere Arbeitnehmer beobachten diese Entwicklung aufmerksam und zunehmend besorgt."

dk/sti (dapd/dpa)