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EZB sieht sich gut vorbereitet

14. Juni 2003
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Die Europäische Zentralbank sieht sich nach Angaben ihres Chefvolkswirts Otmar Issing für eine deflationäre Entwicklung gut vorbereitet. Für diesen Fall sei die EZB "mit den gleichen Instrumenten ausgestattet wie jede andere Notenbank auch", sagte Issing dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" laut einer Vorabmeldung von Samstag (14.6.2003). Im Gegensatz zur amerikanischen Notenbank Fed veröffentliche die EZB keine Studien, was sie im Ernstfall tun würde, aber: "Wir wissen, was wir zu tun hätten."

Als blanken Unsinn wies Issing Berichte zurück, die Zentralbank sei von ihrem Mandat oder von ihrem Statut her daran gehindert, etwa Wertpapiere anzukaufen. "Wir dürfen nicht direkt den Regierungen Kredit geben, aber wir können - falls dies geldpolitisch geboten erscheint - am Sekundärmarkt quasi unbegrenzt aktiv werden", betonte der Chefvolkswirt. Das Volumen ginge in die Billionen. Allerdings sehe er ohnehin nicht die geringsten Anzeichen für die Gefahr einer Deflationsspirale im Euro-Raum. Ein Vergleich mit den 30er Jahren sei ebenso abwegig wie ein Vergleich mit Japan. "Wir nehmen Risiken ernst, wenn wir sie ausmachen. Aber Notenbanken handeln nicht auf Verdacht hin", sagte Issing.