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Politik

Sprengstoffpaket kam offenbar aus Athen

15. März 2017

Im Bundesfinanzministerium ist in der Poststelle ein Paket mit einem explosiven Gemisch entdeckt worden. Offenbar wurde es aus Athen verschickt. Der Inhalt hätte beim Öffnen zu erheblichen Verletzungen führen können.

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Bundesfinanzministerium in Berlin
Bild: picture-alliance/dpa/K.-D. Gabbert

In der Poststelle des Bundesfinanzministeriums ist ein Paket mit pyrotechnischen Stoffen eingegangen. Die Untersuchung der Sendung habe ergeben, "dass sich in dem Paket ein sogenanntes Blitzknallgemisch befand", teilte die Berliner Polizei mit. Dieses werde "häufig bei der Herstellung von Pyrotechnik verwendet". In dem Paket war demnach ein selbstgebauter Knallsatz mit einem scharfen Zünder. Dieser sei von Spezialisten noch in der Poststelle entschärft, das explosive Gemisch dann auf einem Sprengplatz im Grunewald unschädlich gemacht worden. 

"Es wäre geeignet gewesen, erhebliche Verletzungen beim Öffnen des Pakets zu verursachen", erklärten die Beamten. Weitere Untersuchungen zu dem Gegenstand und den Hintergründen der Tat dauern an.

Paket kam offenbar aus Athen

Inzwischen gab die griechische Regierung an, dass das Paket aus Athen verschickt wurde. Einer Sprecherin der Ministeriums für Bürgerschutz zufolge hätten die deutschen Behörden mit den griechischen Kollegen Kontakt aufgenommen. Nach Angaben der deutschen Behörden habe sich nicht um ein Paket, sondern um einen dicken Umschlag gehandelt.

Als Absender habe der stellvertretende Chef der konservativen Oppositionspartei Nea Dimokratia (ND), Adonis Georgiadis, auf dem Umschlag gestanden. Georgiadis bestätigte über den Kurznachrichtendienst Twitter, dass sein Name als Absender genannt worden sei. "Es ist kein Witz, es ist leider wahr", twitterte er. Der "Bild"-Zeitung sagte Georgiadis: "Der oder die Terroristen haben wohl meinen Namen genommen, weil ich in Griechenland als Freund von Herrn Schäuble gelte."

Paket für Schäuble bestimmt?

Das verdächtige Paket war am Vormittag entdeckt worden. Verletzt wurde niemand. Ob das Paket an Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) adressiert war, wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. Die "Bild"-Zeitung und die "B.Z" berichteten, es sei direkt an den Minister adressiert gewesen. Das Ministerium wollte sich dazu nicht äußern. 

Laut Polizei kann der entdeckte Stoff zur Herstellung von Pyrotechnik verwendet werden. Nach dem Fund mussten Mitarbeiter die Poststelle und umliegende Räume des Hauses nahe dem Potsdamer Platz am Vormittag umgehend verlassen. Mitarbeiter der Poststelle hatten das Paket geröntgt und einen verdächtigen Gegenstand festgestellt. Die Ermittlungen übernahm das Berliner Landeskriminalamt.

cr/sti (dpa, afp)