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Ex-Wirtschaftsminister Rexrodt gestorben

23. August 2004

Der frühere deutsche Wirtschaftsminister Günter Rexrodt ist gestorben. Damit verliert die FDP einen ihrer wichtigsten Köpfe.

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Überraschend gestorben: Günter RexrodtBild: dpa

Die Nachricht vom Tod des FDP-Politikers gaben der Parteivorsitzende Guido Westerwelle und Fraktionschef Wolfgang Gerhardt am Donnerstag (19.8.2004) in Berlin bekannt. Rexrodt war schon seit längerer Zeit erkrankt. Am zwölften September wäre er 63 Jahre alt geworden.

FDP-Bundestagsfraktionschef Wolfgang Gerhardt würdigte die Verdienste Rexrodts. "Wir Freidemokraten verlieren nicht nur einen erfolgreichen Politiker, der sich in vielen Ämtern, unter anderem als Bundeswirtschaftsminister und als Senator, um Deutschland verdient gemacht hat, sondern wir verlieren einen Kollegen, mit dem uns persönliche Freundschaft verbunden hat."

Streitlustiger Kollege

Auch Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) nahm die Nachricht vom Tod des FDP-Politikers mit großer Betroffenheit auf. Thierse sagte am Donnerstag, Rexrodt habe als Bundeswirtschaftsminister eine wichtige Rolle in der Bundesrepublik gespielt. Im Bundestag sei er ein "streitlustiger Kollege" gewesen, der jedoch immer fair gewesen sei. "Das ist ja wichtig in der Politik, dass man miteinander streitet, aber trotzdem freundliche Beziehungen zueinander hat - und dafür war Kollege Rexrodt ein gutes Beispiel", fügte Thierse hinzu.

Über die näheren Umstände seines Todes lagen zunächst keine Angaben vor. Westerwelle sagte, die Behandlung der Krankheit von Rexrodt sei im Sommer erfolgreich verlaufen und er sei auf dem Weg der Genesung gewesen. Rexrodt gehörte dem FDP-Präsidium an und war seit Mai 2001 Schatzmeister der Partei.

Erfolgreich in Politik und Wirtschaft

Günter Rexrodt wurde am 12. Sept. 1941 in Berlin geboren. Nach dem Tod seiner Mutter wuchs Rexrodt in der Familie seines Onkels in Thüringen auf, wo er auch sein Abitur machte. Rexrodt studierte an der FU Berlin Betriebswirtschaft und schloss 1967 die akademische Ausbildung als Diplom-Kaufmann ab. 1971 promovierte er.

Nach einer erfolgreichen Karriere in Politik und Management wurde Rexrodt von 1993 bis 1998 in der Regierung von Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) Wirtschaftsminister. Er trat die Nachfolge von Jürgen Möllemann an, der als sein innerparteilicher Gegner galt. Als Leiter der Ermittlungen der parteiinternen Finanzaffäre um Jürgen Möllemann trat Rexrodt zuletzt vor zwei Jahren verstärkt in der Öffentlichkeit auf. Er war seit 1983 in dritter Ehe verheiratet und Vater eines Sohnes.

Unerwartet

In einer Erklärung der FDP heißt es: "Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei seiner Familie, insbesondere bei seiner Frau Ingrid und bei seinem Sohn Max. Wir Freidemokraten verlieren nicht nur einen erfolgreichen Politiker, der sich in vielen Ämtern, unter anderem als Bundeswirtschaftsminister und als Senator, um Deutschland verdient gemacht hat, sondern wir verlieren einen Kollegen, mit dem uns persönliche Freundschaft verbunden hat. Die Nachricht von seinem Tode hat uns unerwartet erreicht, weil die Behandlung seiner Krankheit in diesem Sommer erfolgreich verlief und er auf dem Wege der Genesung war." (mg).