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Ex-Manager von Teldafax vor Gericht

18. Februar 2014

In Bonn beginnt heute das juristische Nachspiel zu einer der größten Insolvenzen der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Drei Ex-Manager des insolventen Stromanbieters Teldafax sitzen auf der Anklagebank.

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TelDaFax in Troisdorf bei Bonn (Foto: dpa)
Bild: picture alliance/dpa

Drei ehemalige Chefs des insolventen Stromdiscounters Teldafax müssen sich ab heute vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft den Ex-Vorständen Klaus Bath, Gernot Koch und Michael Josten Insolvenzverschleppung, gewerbsmäßigen Betrug und Bankrotthandlungen vor. Das Landgericht Bonn hatte im Januar die Anklage unverändert zugelassen. Teldafax hatte Mitte 2011 Zahlungsunfähigkeit angemeldet. Über 700 000 Kunden des Unternehmens waren damals betroffen.

Bei einer Verurteilung droht den Beschuldigten eine Freiheitsstrafe von mehr als fünf Jahren. Bis Anfang Mai setzte das Gericht 16 Verhandlungstage an. Geladen sind zunächst 17 Zeugen, darunter der Insolvenzverwalter Biner Bähr. Wann das Verfahren abgeschlossen werden soll, ist offen.

Zwei Jahre früher insolvent

Der Stromanbieter Teldafax soll nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft schon 2009 überschuldet und insolvenzreif gewesen sein. Die Anmeldung der Zahlungsunfähigkeit sei dann zwei Jahre lang verschleppt worden. Das Unternehmen hatte mit Vorauszahlungen von Kunden und Niedrigstpreisen beim Stromverkauf ein riskantes Geschäftsmodell praktiziert.

Strom wurde teurer eingekauft als verkauft und Verluste bei der Kundenakquise in Kauf genommen. Die Marketing-Chefin des Stromanbieters hat nach Informationen aus Justizkreisen bereits einen Strafbefehl akzeptiert. Die Pleite war der erste große Zusammenbruch eines Unternehmens auf dem Energiemarkt. Im April vergangenen Jahres trat dann mit Flexstrom ein weiterer Billigstromanbieter den Gang zum Konkursrichter an.

Wen/hb (dpa, rtr)