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Ex-König Sihanuk ist tot

15. Oktober 2012

Kambodschas ehemaliger König Norodom Sihanuk ist im Alter von 89 Jahren in Peking gestorben. Der Ex-Monarch hatte sich in den vergangenen Jahren in China immer wieder medizinisch behandeln lassen.

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Kambodschas Ex-König Sihanuk

Der kambodschanische Vize-Regierungschef Nihk Bun Chhay sagte der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua, Sihanuks Tod sei ein "großer Verlust". Sihanuks Sohn, der derzeitige König Norodom Sihamoni, sowie Ministerpräsident Hun Sen reisten nach Peking, um den Leichnam des Verstorbenen für ein traditionelles Begräbnis nach Kambodscha zu bringen, teilte Bun Chhay mit. Anfang des Jahres hatte Sihanuk angeordnet, seine Leiche solle nach buddhistischer Tradition eingeäschert und in einer goldenen Urne im Königspalast aufbewahrt werden.

Der Ex-König sei an Herzversagen gestorben, hieß es. Der bei den Bürgern Kambodschas beliebte frühere Monarch litt an verschiedenen Krebserkrankungen, Diabetes und Bluthochdruck. Deswegen war er seit Jahren jeweils mehrere Monate im Jahr in der Obhut chinesischer Ärzte in Peking. Wegen seines Alters und seiner schlechten Gesundheit hatte Sihanouk den Thron im Oktober 2004 seinem Sohn überlassen.

Symbol der nationalen Aussöhnung und Einheit

Sihanuk wurde am 31. Oktober 1922 geboren, als sein Heimatland unter französischer Kolonialverwaltung war. Er herrschte in Kambodscha mit oft jahrelangen Unterbrechungen von 1941 bis 2004. Sihanuk setzte sich für die Unabhängigkeit seines Landes ein. Als diese 1953 kam, dankte er ab und wurde erst Premierminister, dann Staatsoberhaupt.

Während des Krieges im Nachbarland Vietnam wurde er 1970 vom Militär gestürzt und ging nach China ins Exil. Er begann, von dort die Roten Khmer zu unterstützen, die die Regierung in Kambodscha stürzten und in ihrer knapp vierjährigen Schreckensherrschaft bis 1979 fast ein Viertel der Bevölkerung ausrotteten. Sihanuk wurde vorübergehend ihr Staatsoberhaupt, ehe er sich erneut ins Exil absetzte. Erst 1991 söhnte er sich mit dem heutigen Regierungschef Hun Sen aus, kehrte nach Kambodscha zurück und ließ sich erneut als König einsetzen. Zu dem Zeitpunkt war er bereits zu einem Symbol der nationalen Aussöhnung und Einheit geworden.

wl/haz/kis (dpa, rtr, afp, dapd)