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Ein Ex-Guerillero wird Präsident

13. März 2014

El Salvador bleibt sozialdemokratisch: Mit knapper Mehrheit haben die Bürger Salvador Sánchez Cerén zum neuen Präsidenten des Landes gewählt. Erstmals kommt damit ein Ex-Guerillero ins höchste Staatsamt.

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Salvador Sánchez Cerén (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Das oberste Wahlgericht von El Salvador hat den ehemaligen Guerillaführer Salvador Sánchez Cerén zum Sieger der Präsidentenwahl erklärt. Er sei in der Stichwahl am vergangenen Sonntag auf 50,11 Prozent der Stimmen gekommen. Sein Herausforderer Norman Quijano kam demnach auf 49,89 Prozent. Der Unterschied zwischen den beiden Kandidaten beträgt nur 6.364 Stimmen.

Quijano und seine rechtskonservative Partei Arena werfen der linksgerichteten Regierungspartei FMLN vor, die Wahl manipuliert zu haben. Das Wahlgericht will deshalb mögliche Einsprüche abwarten, bevor es Sánchez Cerén offiziell zum Wahlsieger proklamiert. Generalstaatsanwalt Luis Martínez hatte allerdings bereits am Mittwoch gesagt, es gebe keine Hinweise auf Wahlbetrug.

Ex-Guerillero im Amt

Sánchez Cerén hatte bereits die erste Runde der Präsidentenwahl im Februar mit 49,1 Prozent der Stimmen gewonnen. Seiner Partei, der Befreiungsfront Farabundo Martí (FMLN), war es 2009 gelungen, die Arena von der Macht zu verdrängen, die seit dem Ende des Bürgerkrieges 1992 ununterbrochen regiert hatte.

Es ist das erste Mal, dass in El Salvador ein früherer Guerillaführer ins höchste Staatsamt gewählt wurde. Im Bürgerkrieg war er einer der fünf ranghöchsten Kommandeure der Guerillabewegung, derzeit ist er Vizepräsident. Er hatte, wie auch Quijano, im Wahlkampf versprochen, die in El Salvador grassierende Armut und Kriminalität zu bekämpfen. Rund 40 Prozent der Bevölkerung lebt in Armut.

det/se (afp, dpa, epd)