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Politik

Ex-Geheimdienstchef widerspricht Trump

5. März 2017

Hat das neue Staatsoberhaupt der USA den Mund wieder einmal zu voll genommen? Für den Vorwurf, sein Amtsvorgänger Obama habe ihn überwachen lassen, bleibt Präsident Trump weiterhin jeden Beweis schuldig.

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Washington Anhörung Senat James Clapper Nationaler Geheimdienstdirektor
Bild: Reuters/K. Lamarque

"Ich kann das zurückweisen. Ich hätte das gewusst": Auch der frühere nationale Geheimdienstdirektor der USA, James Clapper (Artikelfoto), hat jetzt ausgeschlossen, dass während der Präsidentschaftskandidatur Donald Trumps im vergangenen Jahr dessen Telefon angezapft wurde. Hätte etwa das FBI bei Trump eine Überwachung veranlasst, hätte er davon erfahren, beteuerte Clapper im Sender NBC. Ohne jeden Beleg hatte Trump seinem Vorgänger Barack Obama auf Twitter vorgeworfen, er habe ihn 2016 im New Yorker Trump-Tower illegal abhören lassen. Er zog Vergleiche zum Watergate-Skandal vor dem Sturz Präsident Richard Nixons in den 70er Jahren.  

"Schlicht falsch"

Der Sprecher Obamas wies die harschen Vorwürfe des Präsidenten zurück. Sie seien "schlicht falsch", meinte Kevin Lewis trocken. Zuvor hatte Obamas früherer Spitzenberater Ben Rhodes auf Twitter geschrieben: "Kein Präsident kann einen Lauschangriff anordnen." An Trump gerichtet fügte er hinzu: "Diese Restriktionen wurden eingeführt, um die Bürger vor Leuten wie Ihnen zu schützen."

USA Donald Trump vor dem US-Kongress in Washington
Mit seinen Beratern sehr unzufrieden: Trump soll bei einer Besprechung im Oval Office sehr laut geworden sein, zitieren US-Medien anwesende Gewährsleute. Bild: Reuters/J. Lo Scalzo

Der Anführer der oppositionellen Demokraten im Geheimdienst-Ausschuss des Abgeordnetenhauses, Adam Schiff, erklärte: Falls an der Sache "etwas Böses oder Krankes" sei, dann der Wille des Präsidenten, "schrillste und destruktivste Erklärungen" abzugeben, ohne dafür auch nur den "geringsten Beweis" vorzulegen. 

Trump: Obama hat mich abgehört

Woher hat er das?

Rätselraten herrschte am Wochenende bei der Frage, aus welcher Quelle der Rechtspopulist Trump die angeblichen Informationen über die Spitzelattacke bezogen haben könnte. Spekuliert wurde über einen Beitrag der Rechtsaußen-Website "Breitbart", der sich wiederum auf andere Rundfunkberichte berief. 

Ungeachtet der heftigen Kritik drängt das Weiße Haus derweil, ebenfalls ohne Belege, auf eine Kongressuntersuchung. Trumps Sprecher Sean Spicer teilte mit, der Präsident habe den Geheimdienstausschuss des Kongresses aufgefordert, nun mögliche "politisch motivierte Ermittlungen kurz vor der Wahl" aufzuklären.

SC/qu (APE, afp, dpa)