Evangelischer Gottesdienst zu Erntedank aus Hamburg-Ottensen

Zum Erntedank darf es nicht nur um Kartoffeln und Kürbisse gehen. Denn im urbanen Zentrum bleibt die klassische Ernte ja oft unbemerkt – sichtbar allein für Marktgängerinnen, Kleingärtner und Balkonkartoffelzüchter. Was also ist ein Erntedank, der auch für die Stadt gilt? Was macht dankbar? Und warum fällt der Dank manchmal so schwer?

Im Gottesdienst aus Hamburg geht es um Erträge, um Geschenktes, um heiligen Dank und gebrochenen Dank – und um gute Gründe für ein ehrliches Halleluja. Neben klassischen Erntedankliedern steht das bekannte „Hallelujah“ von Leonard Cohen im Mittelpunkt. Auch in der Predigt geht es um die darin besungenen Facetten des Gotteslobs: Wer sein Leben dem Blick Gottes öffnet, kann Überraschendes entdecken. Der Dank dafür kann heilig sein, gerade weil er gebrochen ist. Erntedank ist Beziehungspflege.

Den Gottesdienst halten Pastor Matthias Lemme und Pastorin Katharina Fenner und ehrenamtliche Lektoren, beteiligt sind der Saxophonist Karsten Glinski sowie der Motettenchor und der Jugendchor der Christianskirche unter Leitung von Kantor Igor Zeller.

Die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Ottensen ist eine Stadtteilgemeinde in Hamburg-Altona und liegt in unmittelbarer Nähe zur Elbe. Zwischen Hafen und Bahnhof ist die Atmosphäre von der Vielfalt urbaner Kultur geprägt: Kulturzentren, Theater, Kinos, Kneipen und Cafés, Ladenstraßen, Parks und Plätze prägen das Stadtteilbild. Dazu gehört auch die 1738 erbaute barocke Christianskirche mit ihrem historischen Kirchhof neben dem Altonaer Rathaus. Entgegen dem demographischen Trend ist die Bevölkerung Ottensens eher jung.

Die Kirchengemeinde ist geübt in Grenzgängen zwischen Kunst und Kultur, neuer Musik und gesellschaftlichen Diskursen. Die Christianskirche ist bekannt für ihre festliche Gottesdienstkultur, die mit theologisch-liturgischer Aufmerksamkeit und Klarheit gestaltet wird. In den vergangenen zwei Jahren ist das Engagement für die so genannten Lampedusa-Flüchtlinge wichtig geworden. Ging es am Anfang vor allem um Unterkünfte für den Winter, steht heute Deutschunterricht, organisiert von ehrenamtlichen Lehrerinnen und Lehrern, im Mittelpunkt. Eine Besonderheit der Gemeinde ist das „Vokalwerk“, in dem die musikalischen Aktivitäten (Chorschule, BrassBand, verschiedene Chöre) gestaltet und entwickelt werden. Außerdem trägt die Gemeinde Verantwortung für zwei Kindertagesstätten und kooperiert mit einer Evangelischen Grundschule sowie dem benachbarten Alten- und Pflegeheim. Die Gemeinde hat ca. fünfeinhalb Tausend Mitglieder.

Radiopastorin Susanne Richter von der Ev. Kirche im NDR hat die kirchliche Leitung für diesen Gottesdienst.

Kirchliche Verantworung: Pfarrer Frank-Michael Theuer Senderbeauftragter für Deutschlandradio