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Europas Börsen nach Wahlen im Minus

7. Mai 2012

Die große Unsicherheit nach den Wahlen in Griechenland und Frankreich hat Europas Börsen am Montag zur Eröffnung kräftig ins Minus geschickt. Die Zweifel am Sparkurs der Eurozone wachsen.

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Ein Börsenmakler schaut auf einen Monitor (Foto: dapd)
Bild: dapd

Die Wahlergebnisse in Frankreich und Griechenland haben Börsianern zufolge am Montag die Furcht der Anleger vor einem Ende der europäischen Sparbemühungen geschürt. Der Deutsche Aktienindex Dax und der europäische Index EuroStoxx50 verloren zur Eröffnung jeweils rund ein Prozent auf 6503 beziehungsweise 2221 Punkte. Der Euro geriet ebenfalls unter Druck und kostete mit 1,3007 Dollar einen knappen US-Cent weniger als zum New Yorker Freitagsschluss.

In Griechenland sind die Aktienkurse am Montagmorgen abgestürzt. Sie fielen kurz nach Öffnung der Börse in Athen bereits um 7,7 Prozent. Die Börse in Paris startete knapp 1,6 Prozent leichter in den Handel. In Tokio hatte der Nikkei-Index bereits mit einem Minus von 2,8 Prozent gegenüber Freitag geschlossen. Der Euro wurde in Fernost unter der Marke von 1,30 Dollar gehandelt.

"Kluft vergrößert sich"

In Frankreich ist der Sozialist François Hollande wie erwartet zum Staatspräsidenten gewählt worden - er hatte sich im Wahlkampf gegen den strikten Sparkurs Deutschlands gestellt. In Griechenland zeichnet sich nach den Parlamentswahlen eine äußerst schwierige Regierungsbildung ab. Nach Auszählung von mehr als 98 Prozent der abgegebenen Stimmen haben die Verfechter des umstrittenen Sparprogramms die Mehrheit im Parlament verfehlt. Neue ehrgeizige Sparprogramme dürften nicht mehr durchsetzbar sein.

"Die Kluft zwischen den Politikern und den Wählern vergrößert sich", sagte Steen Jakobsen, Chef-Ökonom der Saxo Bank, zur Nachrichtenagentur Reuters. "Die Wähler senden eine klare Botschaft: 'Wir sind zu diesen Reformen nicht bereit'. Dies ist besorgniserregend. Wir stehen vor einer großen Krise in Europa, wirtschaftlich und sozial." Zu den größten Verlierern zählten die Finanzwerte, die besonders sensibel auf Nachrichten zum Thema Schuldenkrise reagieren. Der europäische Bankenindex fiel in den ersten Handelsminuten um 1,3 Prozent.

wen/gmf (dpa, rtr, dapd, afp)