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Europa und das russische Öl

Christian Radler7. Juli 2004

Die Handelsbeziehungen Russlands mit der EU sind traditionell gut und wachsen weiter - insbesondere im Energiesektor. Europa braucht Öl und Gas.

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Europa hängt auch am russischen ÖltropfBild: AP

"Bereits heute ist die EU der größte Wirtschaftspartner Russlands", ordnet Manfred Sapper von der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde in Berlin den Status quo ein, "50 Prozent des gesamten russischen Außenhandels findet mit der Union statt." Im ersten Quartal 2004 wurden Waren und Dienstleistungen im Wert von knapp 20 Milliarden Euro ausgetauscht – ein Plus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Energiequelle für Europa

"Die Zusammenarbeit vor allem in der Energiewirtschaft ist für beide Seiten essenziell", erklärte der Vorsitzende im Ostausschuss der Deutschen Wirtschaft, Klaus Mangold, Ende Juni. Dieser Bereich ist es auch, der im ersten Quartal 2004 mit rund 20 Prozent am stärksten gewachsen ist. Die Europäer interessieren sich besonders für russische Gas- und Öllieferungen. "Etwa die Hälfte des europäischen Öl- und Gas-Bedarfs kommt heute aus Russland", so Sapper. Russland wird zur Tankstelle Europas. Allerdings hätten auch die USA gerne russisches Öl.

Yukos schlägt nicht auf Stimmung durch

Combo: der russische Öl-Miliardär Mikhail Khodorkovsky Firma Yukos und der russische Präsident Wladimir Putin
Michail Chodorkowski (links) und der russische Präsident Wladimir PutinBild: AP

Die Affäre um den Chef des Öl-Giganten Yukos, Michail Chodorkowski, hat übrigens noch keine nennenswerte Auswirkung auf die Stimmung der deutschen Investoren. Einen Vertrauensverlust auf deutscher Seite sehen denn auch weder DIHK noch Ostausschuss der Deutschen Wirtschaft. Eher das Gegenteil: Den Fall Yukos deutet man eher als Verbesserung "der Rechtsstandards, auch für die Oligarchen", wie Andrea von Knoop, die Chefin des Verbandes der Deutschen Wirtschaft in Russland, im November sagte. Prompt bekam sie von Staatschef Putin den "Orden der Freundschaft" verliehen.