Euroflucht und Entlassungen (16.07.2012)
16. Juli 2012Die Weltwirtschaft erholt sich dieses Jahr etwas langsamer als angenommen. So der aktualisierte Ausblick auf die Weltwirtschaft des Internationalen Währungsfonds. Nur 3,5 Prozent Wachstum - also 0,1 Prozentpunkte weniger als bisher erwartet. Schuld seien die schwache Entwicklung in den Schwellenländern und natürlich Europa mit seiner Dauerkrise. Um diese Krise zu bekämpfen, hatten die Währungshüter vor etwas mehr als einer Woche den Zinssatz weiter gesenkt. Und nun, anstatt die Wirtschaft anzukurbeln, wollen immer weniger Menschen ihr Geld in Euros anlegen. Stattdessen suchen sie nach Zahlungsmitteln, die mehr Zinsen versprechen.
Entlassungswelle bei Peugeot Citroën
Auch die europäischen Autobauer bekommen die Krise zu spüren. Zumindest einige: Denn während die glamourösen Marken wie BMW, Porsche und Mercedes Benz nach wie vor volle Auftragsbücher haben, sind die Mittelklasse-Marken wie Opel nicht gerade auf der Überholspur. Und nun zieht auch der französische Autobauer Peugeot Citroën Konsequenzen aus dem schrumpfenden Absatzmarkt in Europa und will 8000 Angestellte entlassen und ein Werk schließen.
Niederlage für Visa und Mastercard
Mehr als 25 Milliarden Euro zahlen Einzelhändler in den USA jedes Jahr an Kreditkarten-Gebühren. Bisher - denn heute konnten die Einzelhändler die Sekt-Korken knallen lassen. Denn nach einem jahrelangen Rechtsstreit haben sie sich nun mehrere Milliarden Euro von den Kreditkartenfirmen Visa und Mastercard zurückerstritten.
Ramsch-Plagiate in Tschechien
Es sind die Symbole des Fortschritts: Ein Smartphone, eine schicke Uhr oder eine Tasche - alle natürlich von einschlägigen Marken-Herstellern. Manch einem ist es da nicht so wichtig, dass hinter dem Marken-Namen auch wirklich der Marken-Hersteller steht. Und so floriert das Geschäft mit Plagiaten, wie zum Beispiel auf dem Touristen- Markt Prag. Der Staat kann wenig gegen die Luxus-Kopien ausrichten.
Warnmeldung für Ostafrika
Es ist ein krasser Vergleich, aber doch bittere Realität: Während sich in Tschechien die Plagiate auf den Tischen stapeln, fehlt es in Ostafrika vor allem an einem: Nahrungsmittel. Die Hilfsorganisation Care warnt deshalb, dass sich die Hungerkatastrophe des vergangenen Jahres in Somalia, Kenia und Äthiopien dieses Jahr wiederholen könnte.
Redakteur am Mikrofon: Nicolas Martin