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Politik

EU will Stromkabel unter dem Schwarzen Meer

17. Dezember 2022

Aserbaidschan soll dereinst grünen Strom in die Europäische Union schicken. Davor sind aber noch etliche Hürden zu nehmen - bisher steht das Projekt nur auf dem Papier.

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Rumänien EU will Ökostrom aus Aserbaidschan
Rumäniens Präsident Klaus Iohannis begrüßt EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen in BukarestBild: Vadim Ghirda/AP Photo/picture alliance

Die Staats- und Regierungschefs von Rumänien, Aserbaidschan, Georgien und Ungarn haben ein Abkommen über den Bau eines Elektrizitätskabels unter dem Schwarzen Meer unterzeichnet. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte in Bukarest: "Wir haben uns entschieden, den russischen fossilen Energieträgern den Rücken zu kehren und uns unseren zuverlässigen Energiepartnern zuzuwenden."

Sofern eine Machbarkeitsstudie zu einem positiven Ergebnis gelangt, könnten die Bauarbeiten 2023 beginnen. Das Kabel mit einer geplanten Länge von fast 1200 Kilometern dürfte jedoch frühestens nach drei bis vier weiteren Jahren in Betrieb gehen. Es soll Strom aus erneuerbaren Quellen - etwa von ebenfalls noch zu bauenden Windparks im Kaspischen Meer - von Aserbaidschan über Georgien nach Rumänien leiten. Von dort aus wäre auch Ungarn angeschlossen. Zugleich ist eine verstärkte Zusammenarbeit bei neuen Technologien wie der Wasserstoffproduktion vorgesehen.

Abkehr von russischen Quellen

Der Strom aus dem Südkaukasus soll die Abhängigkeit des Kontinents von russischen Energiequellen weiter reduzieren. Seit Moskaus Einmarsch in der Ukraine bemüht sich die Europäische Union um strategische Partnerschaften, um Energieimporte aus anderen Regionen sicherzustellen. Im Juli hatte die EU mit Aserbaidschan bereits ein Abkommen geschlossen, das auf eine deutliche Erhöhung der Gaseinfuhren von dort zielt.

Rumänien EU will Ökostrom aus Aserbaidschan
Der Rahmen im Präsidentenpalast war ebenso groß wie die PläneBild: Daniel Mihailescu/AFP/Getty Images

Von der Leyen zufolge ermöglicht das Kabelprojekt auch die Durchleitung von Strom in Nachbarstaaten Rumäniens wie beispielsweise Moldau; es unterstützt zudem die Modernisierung des Stromnetzes in der Ukraine. Dem Transitland Georgien stellte die Kommissionspräsidentin in Aussicht, es könne mithilfe der Elektrizitätsleitung zu einem regionalen Energieknotenpunkt werden.

jj/uh (dpa, afp, rtr)