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EU verbietet britische Mobilfunk-Fusion

11. Mai 2016

Der EU-Kommission sind drei Anbieter auf dem britischen Mobilfunkmarkt zu wenig: Sie hat den Verkauf von O2 nach Honkong verboten. Das könnte den Brexit-Befürwortern neue Argumente liefern.

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Datennetze Mobilfunk LTE 5G
Bild: Imago/Sven Simon

Die EU-Kommission hat den geplanten Verkauf des britischen Mobilfunkanbieters O2 an den Mischkonzern Hutchison Whampoa aus Hongkong untersagt. Die Übernahme hätte negative Auswirkungen auf den Wettbewerb und Nachteile für die Verbraucher gebracht, teilte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mit.

"Wir hatten starke Bedenken, dass die Verbraucher bei der Suche nach einem passenden Mobilfunkpaket weniger Auswahl gehabt und mehr hätten zahlen müssen als ohne die Übernahme", teilte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager mit.

Dann wären es nur noch drei

Durch die Übernahme von O2 durch Hutchison, das in Großbritannien bereits den Mobilfunkdienst Three UK anbietet, wäre ein wichtiger Wettbewerber weggefallen. Mit dem neuen Unternehmen sowie den verbleibenden Konkurrenten Vodafone und Everything Everywhere hätte es nur noch drei Anbieter auf dem britischen Markt gegeben. Das war der EU-Kommission zu wenig.

O2 gehört zurzeit dem spanischen Konzern Telefónica, der über seine Deutschland-Tochter auch hierzulande mit der Marke O2 vertreten ist. Telefónica hatte bereits im Januar 2015 angekündigt, O2 an Hutchison Whampoa verkaufen zu wollen.

Die Wettbewerbshüter hatten bereits im vergangenen Oktober eine besonders gründliche Prüfung des Vorhabens begonnen. Für den Zukauf wollte Hutchison nach früheren Angaben 9,25 Milliarden Pfund - rund 11,7 Milliarden Euro - aufbringen.

Fusionsverbote sind in Brüssel vergleichsweise selten. Falls es Bedenken der Wettbewerbshüter gibt, versuchen Unternehmen in der Regel, mit Verhandlungen und Zugeständnissen - etwa dem Verkauf von Konzernteilen - für grünes Licht zu sorgen.

wen/ul (dpa, rtr)