EU will engere Wirtschaftsbeziehung mit Afrika
18. Dezember 2018Die EU-Pläne sehen erschwingliche Kredite für kleine und mittlere Unternehmen, landwirtschaftliche Betriebe, Flüchtlinge sowie Frauen vor. Garantien der EU sollen die Darlehen finanziell absichern. Darüber hinaus werden beispielsweise Solaranlagen in Marokko mit 61 Millionen Euro subventioniert. In Afrika soll außerdem eine Freihandelszone enstehen, für die drei Millionen Euro bereitgestellt werden. Mit solchen Zusicherungen will die EU für höhere Investitionen in afrikanischen Länder sorgen.
"Wir dürfen den afrikanischen Kontinent nicht den Chinesen überlassen", sagte Österreichs Kanzler Sebastian Kurz bei der Eröffnung der des EU-Afrika-Forums. Obwohl die EU weltweit die meiste Entwicklungshilfe leiste, seien deutlich mehr Investitionen erforderlich. Nach UN-Angaben hat China die EU als wichtigsten Handelspartner Afrikas bereits überholt. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sagte, es gehe "um eine Partnerschaft zwischen Gleichberechtigten". Eine solche Partnerschaft könne Afrika eher mit Europa realisieren als mit China.
China die Stirn bieten und gleichzeitig die Migration eindämmen
Bis 2050 soll sich die afrikanische Bevölkerung auf 2,5 Milliarden verdoppeln. Diese Entwicklung biete wirtschaftliche Chancen für die EU, gleichzeitig sei das Wirtschaftswachstum vor Ort für junge Menschen eine Alternative zur Migration, sagte Kurz in Wien. Antonio Tajani, der Präsident des EU-Parlaments, twitterte dazu: "Nur durch eine Erhöhung der Investitionen in Afrika und die Schaffung von Möglichkeiten für Afrikaner in ihren Ländern können wir die Migrationsströme nach Europa reduzieren."
Zum EU-Afrika-Forum haben der Vorsitzende der Afrikanischen Union, Paul Kagame, und der österreichische Kanzler Kurz eingeladen, dessen Land in diesem Jahr den EU-Ratsvorsitz innehat. Die Veranstaltung soll Politikern, Unternehmen, Investoren und Entwicklungsorganisationen einen Rahmen für Beratungen bieten. Politiker aus Ägypten, Äthiopien, Ghana, Guinea, Kenia und Mauritius nehmen teil. Auch die Chefs von BMW und Siemens, Harald Krüger und Joe Kaeser, sind dabei. Letzterer kündigte Investitionen in Höhe von 500 Millionen Euro an.
kb/fab (dpa, afp, kna)