1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

MAN darf Scania übernehmen

20. Dezember 2006

Die EU-Kommission hat keine Einwände gegen die Pläne des Lkw-Herstellers MAN für die Übernahme seines schwedischen Konkurrenten Scania. Die Schweden lehnten das Angebot bisher als nicht angemessen ab.

https://p.dw.com/p/9ars
MAN hatte jüngst die Annahmefrist für das Übernahmeangebot bis 31. Januar verlängertBild: picture-alliance / dpa

Das milliardenschwere Geschäft beeinträchtige nicht die freie Konkurrenz in Europa, teilte die EU-Kommission am Mittwoch (20.12.2006) in Brüssel nach einer sechswöchigen Wettbewerbsprüfung mit. Es gebe weiterhin starke Konkurrenten wie DaimlerChrysler, Volvo, Iveco und DAF.

EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes erklärte: "Der Kommission liegen hinreichende Beweise dafür vor, dass auf den Märkten für Busse und Lkw auch in Zukunft ein starker Preis- und Technologiewettbewerb vorherrschen wird, insbesondere angesichts der zunehmenden Bedeutung umweltfreundlicher Technologien in diesem Sektor."

10,2 Milliarden

MAN begrüßte die Entscheidung der EU-Kommission. Damit lägen die wesentlichen behördlichen Genehmigungen für die Übernahme vor, teilte das deutsche Traditionsunternehmen mit. Er sei weiterhin zuversichtlich, dass die Scania-Aktionäre das Angebot seines Unternehmens annehmen würden, erklärte MAN-Vorstandschef Håkan Samuelsson. Eine Verlängerung der Angebotsfrist über den 31. Januar 2007 hinaus sei nicht vorgesehen.

MAN hatte im vergangenen Monat sein Kaufangebot in Höhe von ingesamt 10,2 Milliarden Euro offiziell vorgelegt. Ob MAN in Schweden tatsächlich zum Zuge kommt, ist allerdings auch nach der EU-Billigung unsicher. Die Scania-Geschäftsführung und die einflussreiche schwedische Industriellen-Familie Wallenberg, die über verschiedene Stiftungen und die Holding Investor knapp 30 Prozent an Scania hält, hatte das Angebot aber abgelehnt.

Nummer drei in der Welt

Zünglein an der Waage ist der Wolfsburger Autobauer Volkswagen, der sowohl bei Scania als auch bei MAN größter Aktionär ist.

Die Fusion der beiden Unternehmen würde den weltweit drittgrößten Hersteller von Lastwagen nach dem schwedischen Volvo-Konzern und DaimlerChrysler entstehen lassen. (kas)