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EU-Kommissarin will europaweite Frauenquote

5. März 2012

EU-Justizkommissarin Viviane Reding hat sich für die Einführung einer europaweiten Quote für Frauen in Spitzenjobs ausgesprochen. Bis zum Sommer will sie konkrete Vorschläge dazu vorlegen.

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EU-Justizkommissarin Reding (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Reding sagte der Zeitung "Die Welt“, sie sei eigentlich kein Fan von Quoten. Allerdings sei sie von den Ergebnissen angetan, die sich aus ihnen ergäben. Als Beispiel nannte sie Frankreich. Dort existiert seit 2011 ein Gesetz für die Beteiligung von Frauen an Spitzenjobs. Nach Redings Angaben hat sich dadurch der Anteil weiblicher Führungskräfte von zwölf auf 22 Prozent erhöht.

Gesetzliche Regeln bringen Fortschritte

"Wo es gesetzliche Regeln gibt, da gibt es Fortschritte", sagte die Justizkommissarin. Ihr bisheriges Angebot freiwilliger Selbstverpflichtung an die Firmen sei dagegen unbefriedigend verlaufen. Reding verwies in diesem Zusammenhang auch auf jüngste Meinungsumfragen. So wollen dem neuesten Eurobarometer zufolge drei von vier Europäern, dass Frauen per Gesetz bei gleicher Qualifikation dieselben Chancen auf Spitzenposten bekommen. Mit Hilfe einer öffentlichen Anhörung sollen jetzt bis Ende Mai die Wünsche der EU-Bürger erfragt werden. Anschließend will die Justizkommissarin aller Voraussicht nach einen Gesetzentwurf zur Frauenquote vorlegen.

Bundesregierung setzt auf freiwillige Selbstverpflichtung

In Deutschland gibt es keine gesetzlich geregelte Frauenquote. Der Anteil weiblicher Führungskräfte in börsennotierten Unternehmen liegt bei etwa acht Prozent. Die Bundesregierung setzt zur Erhöhung der Quote auf eine freiwillige Selbstverpflichtung der Wirtschaft.

jh/gri (dapd, rtr, afp)