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Glühbirne geht in Ruhestand

19. März 2009

Der herkömmlichen Glühbirne wird der Saft abgedreht. Sie verbraucht zu viel Strom und ist damit umweltschädlich. Ihr Nachfolger ist aber deutlich teurer.

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Glühbirne (Foto: dpa)
Hat bald ausgedient: Die GlühbirneBild: picture-alliance / KPA/Theissen

Seit Mittwoch (18.03.09) ist das Schicksal der klassischen Glühbirne endgültig besiegelt. Gut vier Milliarden herkömmliche Birnen werden nach dem formellem Beschluss der Europäischen Kommission verschwinden: Bis 2012 schrittweise aus dem Handel, danach mangels Nachschub aus sämtlichen Wohnungen und Büros in den 27 EU-Staaten. In einem ersten Schritt sollen ab dem 1. September 2009 zunächst 100-Watt-Birnen sowie alle matten Glühlampen aus den Geschäften verschwinden, ein Jahr später alle Glühbirnen mit einer Leistung zwischen 75 und 100 Watt. Am 1. September 2011 sind Birnen mit einer Leistung von mindestens 60 Watt an der Reihe, bis es dann ein weiteres Jahr später in der EU gar keine herkömmlichen Glühbirnen mehr zu kaufen geben soll.

Große Einsparmöglichkeiten

Eine Glühbirne und eine Energiesparleuchte (Foto: AP)
Die Glühbirne geht, die Energiesparleuchte kommtBild: AP

In Haushalten, Unternehmen und bei der öffentlichen Beleuchtung sind damit Energiesparlampen und effizientere Halogen-Leuchten auf dem Vormarsch. Die Stromkosten könnten dadurch erheblich gesenkt werden, erklärte die Kommission. Neue Kompaktleuchstofflampen verbrauchen nach Kommissionsangaben bis zu 75 Prozent weniger Energie. Bis zum Jahr 2020 könnten 80 Terawattstunden Energie eingespart werden, das entspreche dem Stromverbrauch Belgiens pro Jahr, rechnete die Behörde aus. Auch wenn Energiesparbirnen mit rund fünf Euro zehn Mal teurer seien als die herkömmliche Birne, falle pro Stück über die gesamte Lebensdauer eine Ersparnis von 80 Euro an.

Keine Gesundheitsgefährdung

Thomas Edison, Erfinder der Glühbirne (Foto: AP)
Erfinder der Glühbirne: Thomas EdisonBild: dpa

Gesundheitliche Bedenken gegen Energiesparlampen erklärte die EU-Kommission für unbegründet. Es gebe keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass das Flimmern von Energiesparlampen beispielsweise epileptische Anfälle auslösen könne, sagte ein Kommissionssprecher. Die Abschaffung der Glühbirne war auf einem EU-Gipfel 2007 unter anderem von Bundeskanzlerin Angela Merkel angeregt worden. Auch das EU-Parlament hat sich mehrheitlich dafür ausgesprochen. Die EU plant weitere Vorgaben zum Energiesparen im Alltag. Demnächst sollen Regeln für Kühlschränke und Fernsehgeräte verabschiedet werden. (al//fw/afp/ap/dpa/rtr)