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ETA-Häftlinge bedauern

28. Dezember 2013

Sie sahen sich stets als politische Gefangene und Kämpfer für eine gerechte Sache. Nun haben in Spanien inhaftierte ETA-Terroristen das von ihrer Separatisten-Organisation verursachte Leid erstmals eingestanden.

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Graffiti "Gora ETA - Lang lebe die ETA" (Foto: epa)
Graffiti "Gora ETA - lang lebe die ETA"Bild: picture-alliance/dpa

"Wir erkennen in aller Aufrichtigkeit an, dass wir Leid und Zerstörung verursacht haben. Wir übernehmen die volle Verantwortung für die Konsequenzen unseres politischen Handelns", heißt es in einem Kommuniqué des "Kollektivs der Baskischen Politischen Gefangenen" (EPPK), das in der baskischen Zeitung "Gara" veröffentlicht wurde. Über Jahrzehnte hatte die ETA (Euskadi Ta Askatasuna - Heimat und Freiheit für das Baskenland) mit blutigster Gewalt für einen unabhängigen Staat im Baskenland im Norden Spaniens und im Süden Frankreichs gekämpft. Nach unterschiedlichen Angaben wurden mindestens 829 Menschen durch den Terror getötet.

Wollen mit den Behörden zusammenarbeiten

Die Unterzeichner erklärten sich auch zur Zusammenarbeit mit den Behörden bereit. Die selbst ernannte Vertretung der ETA-Häftlinge will gemeinsam mit dem Staatsapparat darüber beraten, wie entlassene Aktivisten wieder in die Gesellschaft integriert werden können.

Bisher hatte das EPPK die Hafturteile nicht anerkannt und solch einen Dialog mit den Behörden abgelehnt. Nun heißt es: "Wir könnten akzeptieren, dass der Prozess der Rückkehr in unsere Häuser im Rahmen des Rechtsweges erfolgt, auch wenn das die implizite Anerkennung unserer Urteile bedeutet." Derzeit sitzen noch etwa 700 ETA-Aktivisten in Spanien und Frankreich in Gefängnissen.

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Die ETA war 1959 als Widerstandsbewegung gegen die Franco-Diktatur gegründet worden. Sie bekämpfte den spanischen Staat auch nach der Rückkehr zur Demokratie 1975 mit dem Ziel eines unabhängigen Staates im Baskenland. Im Oktober 2011 verkündeten die ETA-Terroristen zwar die "definitive Beendigung" ihres bewaffneten Kampfes. Bisher gaben sie jedoch weder die Waffen ab noch lösten sie ihre Strukturen im Untergrund auf. Das "Kollektiv der Baskischen Politischen Gefangenen" bekräftigte jetzt, den "Verzicht auf die Methoden der Vergangenheit".

se/wl (afpe, rtre, dpa)