Bundesliga-Kommentar
18. April 2011In einer Zwickmühle zu sein bedeutet, sich in einer auswegslosen Situation zu befinden, die in jedem Fall einen Nachteil mit sich bringt. So erging es Leverkusens Trainer Jupp Heynckes am fünftletzten Spieltag der Fußball-Bundesliga.
Verloren und doch gewonnen
Mit seinem Klub trat er bei Bayern München an, seinem zukünftigen Arbeitgeber in der neuen Saison. Bei einem Sieg hätte sich Leverkusen die Chance bewahrt, noch in den Meisterschaftskampf mit Borussia Dortmund einzugreifen. Gleichzeitig wären damit aber die Chancen von den Münchenern gesunken, mit Heynckes in der nächsten Saison in der Champions League zu spielen. Nun hat aber Leverkusen verloren und damit den schwarzen Peter gezogen. Jupp Heynckes wird sicherlich enttäuscht sein über die deutliche 1:5-Pleite gegen Bayern München. Aber gleichzeitig wird es ihn auch freuen, dass er aller Voraussicht nach demnächst mit den Bayern in der Königsklasse auflaufen wird.
Stich ins Herz
Ein Konstellation, die bei den Fans einen faden Beigeschmack hinterlässt. Nicht, dass Jupp Heynckes vorgeworfen werden kann, er hätte den Sieg seines Teams nicht gewollt und dafür nicht alles getan. Aber für die Anhänger, die sich ihr ganzes Leben einem Verein verbunden fühlen, mit ihm ab- und aufsteigen, muss es ein Stich ins Herz sein, dass sich ihr Coach jetzt in den so wichtigen letzten Spielen zu einem anderen Verein bekennt.
Immer noch kein Sieg
Die etwas harmlosere Variante, wenngleich auch enttäuschend für die Fans, ist das Verhalten von Felix Magath und Christoph Daum. Die beiden Trainer von Wolfsburg beziehungsweise Eintracht Frankfurt versprachen bei ihrem Amtsantritt, dass mit ihnen nun die Wende, gar das Wunder kommt. Daum hat bisher zwei Unentschieden und eine Niederlage, Magath drei Unentschieden und eine Niederlage vorzuweisen. Ihre Teams stecken tief im Abstiegskampf. Und sicher ist, dass beide Trainer - im Falle eines Abstiegs - nicht mit in die zweite Liga gehen würden. Die Fans aber schon. Und das zwickt sie gewaltig.
Autorin: Sarah Faupel
Redaktion: Christian Walz