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"Es tut sehr weh, nicht dabei zu sein"

18. Mai 2004

Leipzig ist im Rennen um Olympia 2012 ausgeschieden. DW-WORLD fasst die Reaktionen von Sportlern und Politikern zusammen.

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Enttäuscht: Katarina WittBild: AP

Wolfgang Tiefensee, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig: "Wir gratulieren all den Städten, die es geschafft haben. Natürlich tut es sehr weh, nicht dabei zu sein. Aber wir müssen die Entscheidung akzeptieren. Wir haben den Mut gehabt. Leipzig hat sich gestellt und die große Herausforderung angenommen. Die Stadt ist wunderbar. Jetzt schon über eine neue Bewerbung nachzudenken, wäre zu früh. Da müssen wir abwarten, wer zur Olympiastadt 2012 gewählt wird."

Jacques Rogge, IOC-Präsident: "Das Exekutivkomitee hat erkannt, dass Leipzig in dieser Phase nicht in der Lage ist, exzellente Spiele durchzuführen. Das Potenzial ist da, aber für 2012 ist es offenbar nicht genug. Ich kann die Enttäuschung in Leipzig und Deutschland verstehen. Es war eine schwere Entscheidung und ich habe Respekt vor
der Leipziger Bewerbung. Ich hoffe, dass sich Leipzig noch Mal bewirbt."

Katarina Witt, zweifache Olympiasiegerin im Eiskunstlauf: "Das ist sehr schade, aber Leipzig sollte sich nicht demotivieren lassen, sondern sich auf andere Wettbewerbe konzentrieren. Wir haben die Fußball-WM 2006 und können uns auch für andere Großereignisse bewerben. Es war schön zu beobachten, wie nahe die Menschen in Leipzig zusammengerückt sind und welche Euphorie die Hoffnung, Olympia ausrichten zu können, ausgelöst hat."

Michael Schumacher, Formel-1-Weltmeister: "Schade. Olympische Spiele in Deutschland wären sicher ein ganz besonderes Erlebnis gewesen."

Georg Milbradt, Ministerpräsident Sachsen: "'Schade, das wir nicht dabei sind. Wir haben gemeinsam Leipzig und Sachsen nach vorne gebracht. Wir hätten es verdient gehabt. Die ganze Region hat einen riesigen Schub erhalten. Ganz Mitteldeutschland ist ein Gewinner. So eine Aufmerksamkeit hätten Leipzig und der Sport hier sonst nie gehabt."

Henry Maske, ehemaliger Box-Weltmeister: "Oh je. Ich glaube, das war auch eine politische Entscheidung. Es gibt offenbar keine Chance mehr für die olympische Bewegung, zu den alten Tugenden zurückzukehren. Das Niveau, die Kommerzialisierung sind soweit fortgeschritten, dass dies nicht mehr zugelassen werden kann. Die wirtschaftlichen Aspekte stehen zu sehr im Vordergrund. Für Leipzig war es dennoch eine gute Erfahrung, die positiv bewerten werden sollte."

Klaus Steinbach, Präsident des Nationalen Olympischen Kommittees: "Das tut uns weh, und gefällt uns als Sportler überhaupt nicht. Wir müssen damit leben, es ist aber sehr bedauerlich für die Menschen in Leipzig und der Region."

Boris Becker, Wimbledon- und Olympiasieger: "Schade. Das ist eine verpasste Chance für Deutschland. Es ist enttäuschend für die Menschen in Leipzig, die mit Herz, Seele und Mut für die Möglichkeit, die Spiele auszurichten, gekämpft haben. Deutschland sollte sich aber nicht entmutigen lassen und für Olympia 2016 wieder einen Anlauf nehmen." (mik)