1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

"Es ist wieder cool, religiös zu sein"

19. August 2005

"Großherzigkeit", "eigener Stil": Die internationale Presse kommentiert den Auftritt von Benedikt XVI. in Köln positiv. Aber nicht uneingeschränkt: Einige Zeitungen fanden, der Papst wirke unentspannt.

https://p.dw.com/p/74FV

ITALIEN

Die Zeitung La Repubblica schreibt über den Papst-Auftritt am Donnerstagabend (19.8.2005): "Hier auf dem Rhein erhält Papst Ratzinger seine zweite Taufe. Das Bild des harten Kardinals verschwindet und es taucht das Gesicht eines Papstes auf, der sanftmütig ist und sich 'mit Zuneigung' an alle richtet."

Der Corriere della Sera stellt zu dem Thema fest: "Der Papst hat den Ton gewechselt. Die Gesten. Die Körpersprache. Wojtyla rief lautstark, Ratzinger hingegen spricht, flüstert zeitweise."

GROSSBRITANNIEN

Der Independent erklärt, der Papst habe seinen eigenen Stil gefunden: "Er hat nicht wie sein Vorgänger die Erde geküsst, sondern ging dem Empfangskomitee entschlossen entgegen."

NIEDERLANDE

De Volkskrant zieht als Fazit des Weltjugendtags: "Es ist wieder cool, religiös zu sein."

SPANIEN

Die Zeitung ABC aus Madrid schreibt über die Ansprache des Papstes an die Pilger: "Benedikt XVI. begrüßt eine halbe Million junger Leute mit einer anspruchsvollen Botschaft radikaler Großherzigkeit."

FRANKREICH

Die Regionalzeitung Dernières Nouvelles d'Alsace sieht den Papst-Auftritt eher kritisch: "Bei seiner Ankunft in Deutschland hat er nicht den Boden geküsst und er wirkte auch nicht besonders entspannt, auch wenn er mit über 78 Jahren einen eher dynamischen Eindruck machte."

Auch die Libération ist dieser Ansicht: "Der Papst schien sich nicht wohl zu fühlen in einer Rolle, die auf Johannes Paul II. zugeschnitten war."

SPANIEN

Die Zeitung El País schreibt über die Amtsführung des Papstes: "Nach der Übernahme der Amtsgeschäfte durch Benedikt XVI. scheint der Vatikan in Untätigkeit erstarrt zu sein. Der deutsche Katholizismus ist viel fortschrittlicher als die Kirche, die Johannes Paul II. hinterließ. Ratzinger muss sich wie ein Fremder im eigenen Land fühlen." (reh)