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Erster Etappensieg eines Franzosen

Calle Kops (dpa)11. Juli 2015

Der Franzose Alexis Vuillermoz entscheidet das achte Teilstück der Tour de France für sich und lässt seine Landsleute jubeln. An der Spitze der Gesamtwertung bleibt alles beim Alten.

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Der Franzose Alexis Vuillermoz überquert jubelnd die Ziellinie (Foto: ERIC FEFERBERG/AFP/Getty Images)
Bild: E. Feferberg/AFP/Getty Images

Der frühere Mountainbiker Alexis Vuillermoz hat Frankreich auf der Mur-de-Bretagne zum ersten Mal bei der 102. Tour de France jubeln lassen. Der Franzose feierte auf der achten Etappe von Rennes nach Mur-de-Bretagne den ersten Etappensieg für die bisher so enttäuschenden Gastgeber. Nach 181,5 Kilometern verwies Vuillermoz den Iren Daniel Martin und den Spanier Alejandro Valverde mit einigen Sekunden Rückstand auf die Plätze. Der Toursieger von 2013, Chris Froome aus Großbritannien, verteidigte als Tages-Zehnter sein Gelbes Trikot.

"Davon hatte ich immer geträumt - das ist unglaublich", jubelte Vuillermoz nach seinem Sieg. Schon auf der Fahrt nach Huy in Belgien hatte er als Dritter überrascht. Zwei Tage vor dem ersten Ruhetag und 24 Stunden vor dem Mannschafts-Zeitfahren liegt Froome mit elf Sekunden vor dem Slowaken Peter Sagan, der Vierter wurde.

Martens bester Deutscher

Bester deutscher Radprofi auf dem zwei Kilometer langen Schlussanstieg, auf dem Froome den besten Eindruck der vier "Großen" machte, war Paul Martens als 26. André Greipel (210 Punkte), der im Finale keine Chance hatte, verlor sein Grünes Trikot an Sagan (213). Im Zwischensprint in Gare de Montcontour hatte er als Bester der Verfolger hinter vier Ausreißern Platz fünf belegt. Aber das reichte am Schluss nicht mehr. Auf den letzten 60 Kilometern verdingte sich Greipel sogar als Wasserholer für seine Teamkollegen.

Der Brite Chris Froome im Gelben Trikot des Gesamtführenden (Foto: Doug Pensinger/Getty Images)
Nach Tony Martins Sturz hatte er zunächst darauf verzichtet, jetzt trägt er es: der Brite Chris Froome im Gelben TrikotBild: Getty Images/D. Pensinger

Die Etappe von Rennes auf die sogenannte "Mauer", wo zuletzt 2011 der spätere Gesamtsieger Cadel Evans gesiegt hatte, war überschattet von der Doping-Affäre um den Katusha-Profi Luca Paolini. Der Italiener war vor der vierten Etappe positiv auf Kokain getestet worden. Dem 38-Jährigen, der von seinem Team bis zur B-Proben-Analyse vorerst suspendiert wurde, droht eine mehrjährige Strafe und in dem Fall wohl das Ende seiner Karriere.

Degenkolbs Ausreißversuch

66 Kilometer vor dem Ziel hatte auch John Degenkolb, auf der Suche nach dem ersten Tour-Etappensieg seiner Karriere, sein Glück im Angriff gesucht. Der Kapitän der deutschen Alpecin-Giant-Equipe, die in Abwesenheit des einstigen Sieg-Garanten Marcel Kittel bisher noch nicht überzeugte, kam mit seinen Begleitern aber nicht weit - das Feld holte die Ausreißer schnell zurück. Im Finale fiel er sieben Kilometer vor dem Ziel zurück und hatte mit der Entscheidung nichts zu tun, genauso erging es Greipel.

In Szene setzte sich immerhin Simon Geschke, der an der Ein-Kilometer-Marke vorn lag, dann aber die Angriffe der Verfolger nicht parieren konnte und letztlich 40. wurde. "Wenn man ganz vorn durch den roten Lappen fährt, denkt man immer daran. Aber nach den Attacken haben meine Beine gesagt: vielleicht ein anderes Mal", schilderte der Degenkolb-Kollege bei Giant-Alpecin das Finale in der ARD und ergänzte: "John hat im Rennen schon gesagt, dass es für ihn zu schwer sein wird." Auch Bartosz Huzarski aus dem mit einer Wildcard ins Rennen gekommenen Bora-Argon-Mannschaft war Mitglied einer dreiköpfigen Spitzengruppe. Das Trio wurde allerdings rund 8200 Meter vor dem Ziel gestellt, als die Favoriten im Finale Ernst machten.

Die 102. Frankreich-Rundfahrt wird am Sonntag mit dem Mannschaftzeitfahren über 28 Kilometer von Vannes nach Plumelec fortgesetzt. Mit großen Zeitdifferenzen ist allerdings nicht zu rechnen. Anschließend steht für die Teams der Transfer nach Pau an, wo am Montag der erste Ruhetag wartet.