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Ernst-Ludwig Winnacker: Antinoris Klon-Vorhaben "unerträglich und absolut verwerflich"

Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Interview mit DW-TV

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Über die Ankündigung des italienischen Reproduktionsmediziners Severino Antinori, einen Menschen klonen zu wollen, sei er "schockiert". Er halte das für "unerträglich und absolut verwerflich". Das sagte Ernst-Ludwig Winnacker, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, in einem Interview mit DW-TV. Er glaube auch, "dass das nichts als Scharlatanerie ist. Wir müssen davon ausgehen, dass ähnlich wie bei den Tierversuchen, wie bei dem Schaf Dolly, nicht nur 277 Versuche gebraucht werden, sondern in der Tat auch 30 bis 40 Babys ausgetragen werden, gar zur Welt kommen mit schweren, schwersten Behinderungen."

Er rate der Bundesregierung, die zusammen mit Frankreich eine Initiative zum weltweiten Verbot des Klonens beim Menschen gestartet hat, in ihren Bemühungen nicht nachzulassen. "Ich weiß, dass die Initiative im Moment auf Eis liegt. Das liegt daran, dass man nicht nur das organische, sondern auch das therapeutische Klonen gleich mitverbieten wollte. Das ist an sich richtig, aber in internationalen Verhandlungen muss man möglicherweise schrittweise vorgehen. Auf jeden Fall sollte man die Regierung darin bestärken und ermuntern, nicht nachzulassen, dass es hier zu einer weltweiten Ächtung kommt", sagte Winnacker im deutschen Auslandsfernsehen.

29. November 2002
197/02