Erneutes Seemanöver in Südkorea
6. August 2010Südkorea lässt die Muskeln spielen
Es ist das dritte Seemanöver innerhalb von zehn Wochen. Südkorea möchte damit Stärke gegenüber Pjöngjang zeigen. Nordkorea hatte zuletzt die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel angeheizt. Südkorea und die USA hielten daraufhin Ende Juli gemeinsam ein viertägiges Seemanöver im Japanischen Meer ab, an dem insgesamt 200 Flugzeuge und 20 Kriegsschiffe beteiligt waren.
Die jetzige Übung solle den Verteidigungsfall trainieren, sagte der Sprecher des Generalstabs. Die südkoreanischen Truppen üben das Aufspüren und Abfangen feindlicher Unterseebote. Soldaten auf kleinen Inseln nahe der koreanischen Seegrenze feuerten dabei scharfe Munition ab. Die Schüsse wurden den Angaben zufolge jedoch nicht in Richtung der Grenze abgefeuert.
Nordkorea erbost
Nordkorea reagierte erneut mit scharfer Rhetorik auf den Start des angekündigten Manövers und bezeichnete die Übung als Provokation. Es unterstellte Südkorea, einen Angriff vorzubereiten. Wenn Südkorea es wage, "einen Brand zu legen", werde dies "gnadenlos" vergolten, hieß es in einer Erklärung der Führung in Pjöngjang.
Die Spannungen in der Region nahmen mit dem Untergang des südkoreanischen Kriegsschiffs "Cheonan" Ende März wieder zu. Damals wurden 46 Seeleute getötet. Eine internationale Untersuchung ergab, dass ein nordkoreanischer Torpedo den Untergang verursachte. Pjöngjang weist dies zurück. Vor dem Manöver Südkoreas und der USA Ende Juli hatte der Norden gedroht, er werde seine atomare Abschreckung gegen die Übung einsetzen, die er als Generalprobe für eine Invasion sehe.
Autorin: Miriam Klaussner (dpa/AP/AFP)
Redaktion: Esther Broders