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Erneute Selbstverbrennung in China

14. Februar 2012

Proteste von Tibet-Aktivisten überschatten den Besuch des künftigen chinesischen Führers Xi Jinping in den USA. Erneut zündete sich in Südwestchina ein tibetischer Mönch selbst an. Die Lage ist angespannt.

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Tibet-Demonstration vor dem Weißem Haus in Washington (Foto: AP)
Bild: dapd

Aus Protest gegen die chinesische Herrschaft in Tibet hat sich abermals ein tibetischer Mönch im Westen Chinas selbst in Brand gesteckt. Sicherheitskräfte löschten die Flammen, wie die in London ansässige Organisation Internationale Kampagne für Tibet (ICT) erklärte. Ob der 19-jährige Mönch aus dem Kirti-Kloster in der Provinz Sichuan überlebte, war zunächst nicht bekannt.

Die weitere Selbstverbrennung geschah nur einen Tag vor dem Treffen des chinesischen Vizepräsidenten Xi Jinping mit US-Präsident Barack Obama an diesem Dienstag in Washington. Chinas Spitzenpolitiker Xi Jinping soll im Herbst zum neuen Parteichef aufsteigen.

USA sollen sich für Wende der chinesischen Tibet-Politik einsetzen

Nach amerikanischen Angaben sollen die "großen Sorgen" der USA über die Lage der Tibeter bei den Gesprächen des kommenden chinesischen Führers in Washington eine Rolle spielen. Aktionsgruppen appellierten an die US-Regierung, sich bei Xi Jinping für eine Wende in der chinesischen Tibet-Politik einzusetzen. Aktivisten enthüllten am Montag ein riesiges Banner mit der Aufschrift "Xi Jinping: Tibet wird frei" an der Arlington-Memorial-Brücke über den Potomac.

Seit den schweren Unruhen der Tibeter 2008 ist die Lage in den tibetisch bewohnten Regionen Chinas angespannt. Tibeter beklagen Festnahmen, Unterdrückung und scharfe Sicherheitsmaßnahmen. Empörung löst auch immer wieder die "patriotische Erziehungskampagne" aus, denen sich tibetische Mönche zwangsweise unterziehen müssen. Die Kontrolle über die Klöster wurde verschärft.

Aus Protest gegen das chinesische Vorgehen haben sich seit einem Jahr schon mehr als 20 Tibeter selbst verbrannt. Mindestens 13 erlagen der Organisation ICT zufolge ihren Verletzungen. Die exiltibetische Regierung im indischen Dharamsala sieht ein Zeichen wachsender Verzweiflung. Erst am Samstag war eine 19-jährige Nonne bei einer Selbstverbrennung in Aba ums Leben gekommen. Wie Aktionsgruppen berichteten, sind die Sicherheitsvorkehrungen noch verschärft worden. Chinesische Sicherheitskräfte kontrollierten und durchsuchten Tibeter an Straßensperren in der Stadt.

je/li (dpa, dapd)