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Remarque-Friedenspreis für Adonis

27. August 2015

Der syrisch-libanesische Lyriker Ali Ahmad Said Esber, bekannt unter dem Künstlernamen Adonis, bekommt den Friedenspreis der Stadt Osnabrück. Damit wird sein demokratisches Engagement für die arabische Welt gewürdigt.

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Ali Ahmad Said Esber
Bild: picture alliance/Effigie/Leemage

Adonis werde für sein Eintreten für die Trennung von Religion und Staat, die Gleichberechtigung der Frauen in der arabischen Welt sowie für eine aufgeklärte arabische Gesellschaft geehrt, so ein Sprecher der Stadt Osnabrück. Die Auszeichnung wird dem 85-Jährigen am 20. November im Friedenssaal des Rathauses überreicht. Die Stadt ehre eine Persönlichkeit, die die Ursachen des Konflikts in Syrien erklären könne, sagte der Jury-Vorsitzende Wolfgang Lücke, Präsident der Universität Osnabrück. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.

Vermittler zwischen arabischer und westlicher Kultur

Adonis erhalte den Preis vor allem im Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten. Die Jury wolle Mut machen, an die Zukunft der Region zu glauben. Der in Nordsyrien geborene und heute in Paris lebende Lyriker sei einer der bedeutendsten arabischen Dichter der Gegenwart, so Lücke. Er setze sich kritisch mit der Rolle der Religionen auseinander und trete für eine demokratische Willensbildung ein. Gerade mit seinen kritischen Essays errege er immer wieder Aufsehen. Adonis sei ein wichtiger Vermittler zwischen der arabischen und der westlichen Kultur.

Den mit 5.000 Euro dotierten Sonderpreis bekommt die Bürgermeisterin der italienischen Insel Lampedusa, Guiseppina Maria Nicolini, für ihr Eintreten für ein neues europäisches Asyl- und Einwanderungsrecht. Auch das Engagement der Bürger Lampedusas solle gewürdigt werden.

"Im Westen nichts Neues"

Erich-Maria-Remarque wurde 1898 in Osnabrück geboren. Sein Anti-Kriegs-Roman "Im Westen nichts Neues" erreichte Weltruhm. Die Stadt Osnabrück verleiht den nach ihm benannten Friedenspreis seit 1991 alle zwei Jahre - und zwar für belletristische, journalistische oder wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Frieden sowie für beispielhaftes Engagement für Frieden, Humanität und Freiheit. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderen Lew Kopelew, Hans Magnus Enzensberger, Uri Avnery, Henning Mankell und Avi Primor.

nf/suc (epd/dpa)