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Erfurt: Kleine Uni - große Ambitionen

16. März 2009

Erfurt ist keine klassische Studentenstadt. Erst seit wenigen Jahren gibt es in der Landeshauptstadt Thüringens wieder eine Universität. Etwa 4500 Studierende sind eingeschrieben an dieser jüngsten Uni Deutschlands.

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Der Campus der Universität Erfurt (Foto: Universität Erfurt)
Übersichtlich und modern: Der Campus der Universität ErfurtBild: Universität Erfurt

Die Erfurter Uni im Jahr 1816 muss für ihre Studierenden wohl so eine Art Paradies gewesen sein - allerdings nur auf den ersten Blick. Denn auf 30 Professoren entfielen gerade einmal 13 Hochschüler. Doch leider war das auch schon alles, was die gesamte Universität in dieser Zeit an Intelligenz vorweisen konnte. Mehr Studierende gab es nämlich in ganz Erfurt nicht. Ein sehr dürftiges Bild für eine der zwischenzeitlich meistbesuchten Universitäten Deutschlands. Und ein Alptraum für Universitätsleitung und Stadtväter, die diese ehrwürdige Hochschule mangels Zulauf wenig später schließen mussten. Erst knapp 200 Jahre später sollte Erfurt wieder Universitätsstadt werden.

Jüngste - und zugleich eine der ältesten Universitäten Deutschlands

Seit 1987 engagierten sich Mitglieder der heutigen Universitätsgesellschaft intensiv für eine Wieder-Gründung. Im Dezember 1993 beschloss das Land Thüringen diese, doch erst 1999 wurde offiziell der Lehrbetrieb aufgenommen. Im Wintersemester 2008/2009 studieren an der Erfurter Uni wieder um die 4500 Studierende, noch einmal ähnlich viele an der interdisziplinären Fachhochschule. Unter dem Dach der Universität vereinen sich vier Fakultäten, genauso viele waren es auch in der Zeit direkt nach der ersten Gründung im Jahr 1392. Die Uni Erfurt ist damit die jüngste staatliche Universität Deutschlands und zugleich eine der ältesten, mit einer bis ins Mittelalter zurückreichenden Tradition.

Guter Ruf und kurze Wege

Fremde werden Freunde, eine Initiative von Uni, FH und der Stadt Erfurt (Foto: Universität Erfurt)
Ausländische Studierende in Erfurt: Fremde werden FreundeBild: Universität Erfurt

Die Erfurter Uni genießt trotz ihres noch jungen Alters bereits einen guten Ruf im In- und Ausland. Der Studiengang Kommunikationswissenschaft und die Staatswissenschaftliche Fakultät belegten im deutschlandweiten Hochschulranking schon Spitzenplätze. Auch im Ausland spricht sich langsam herum, dass man in Erfurt beste Studienbedingungen vorfindet. Über 200 ausländische Studierende kommen jedes Jahr in die Thüringer Landeshauptstadt. Der Campus ist zwar klein, dafür aber übersichtlich und modern. Die Wege zwischen Wohnheim, Seminarräumen und Bibliothek sind kurz - ideal für fleißige Studierende. Die Uni ist gut organisiert, insbesondere das "Internationale Büro" kümmert sich beherzt um die Ängste und Sorgen der ausländischen Studierenden, und in Erfurt gibt es spezielle Tutoren und Mentoren, die gemeinsam mit den internationalen Gaststudierenden Studienpläne und das Leben rund um den Uni-Alltag ordnen und bei Problemen weiterhelfen.

Modernste Universitätsbibliothek Deutschlands

Über 150 Computerarbeitsplätze, freier Zugang zu Internet und internen Datenbanken, großzügige Öffnungszeiten, hoher Präsenzbestand - die Erfurter Uni hat die wohl modernste Bibliothek Deutschlands. Und diese ist optimal gelegen - der helle Neubau steht direkt auf dem Campus und ist nur einen Steinwurf von den Hörsälen und Seminarräumen entfernt.

Autor: Ronny Arnold
Redaktion: Study in Germany