Erfinder der Überraschungseier gestorben
30. Dezember 2016
Der Italiener William Salice starb im Alter von 83 Jahren im norditalienischen Pavia, wie seine Stiftung mitteilte. Zuvor war er wegen einer unheilbaren Krankheit in eine Klinik eingeliefert worden, wie die italienische Zeitung "La Stampa" berichtet.
Salice kam 1960 zum Süßwarenhersteller Ferrero und wurde als Produktentwickler zu einem der engsten Mitarbeiter von Firmengründer Michele Ferrero. Ende der 60er Jahre hatte Salice die Idee, Schokoladeneier mit Spielzeugen in gelben Plastikkapseln zu füllen, um die Eier nicht nur zu Ostern, sondern das ganze Jahr über verkaufen zu können. 1974 kam das Ü-Ei dann nach Deutschland.
Erfinder oder nur die rechte Hand?
Für Ferrero wurde die Kinder-Überraschung zum Riesenerfolg: Weltweit wurden bis heute Milliarden Überraschungseier verkauft. Ferrero ist inzwischen eine Weltmarke und setzt jährlich fast zehn Milliarden Euro um. Salice, der auch an der Entwicklung von weiteren Produkten wie Ferrero Rocher, Mon Cheri, Milchschnitte und Nutella beteiligt war, betonte stets, dass Ferrero der "Erfinder" der Kinder-Überraschung gewesen sei. Er selbst habe die Idee lediglich "ausgeführt".
Als Salice 2007 in den Ruhestand ging, bekam er von seiner Firma jedoch einen Bonus in Höhe von 400.000 Euro. Mit dem Geld gründete er eine Stiftung zur Förderung junger Talente.
Keine Überraschung für Kinder in den USA und in Chile
Das Überraschungsei brachte Ferrero allerdings auch Negativschlagzeilen ein: Im Januar erstickte im südfranzösischen Toulouse ein dreijähriges Mädchen an einem Spielzeug aus einem Überraschungsei.
In den USA und Chile ist das Überraschungsei verboten. In den USA gelten strikte Gesetze zu Süßigkeiten, in denen Spielzeug versteckt ist. In Chile sind Kinder seit diesem Sommer per Gesetz vor ungesunder Nahrung geschützt.
chr/jj (afp, dpa)