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Erdrutsch fordert neue Tote in Indonesien

4. Januar 2006

Ein neuer Erdrutsch in Zentraljava hat 14 Menschen das Leben gekostet. In den letzten Tagen hatten Überschwemmungen in Ost-Java bereits über 70 Todesopfer gefordert.

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Helfer retten vor der FlutBild: dpa

Ein Erdrutsch hat am Mittwoch (04.01.2006) auf Zentraljava in Indonesien 14 Menschen das Leben gekostet. Weitere 200 Einwohner des verschütteten Dorfes Sijeruk werden noch unter den Schlammmassen vermutet. Die Behörden gehen von steigenden Opferzahlen aus. 150 Rettungskräfte sind im Einsatz, um die Verschütteten zu bergen.

Bereits in den vergangenen Tagen war es nach schweren Regenfällen zu Überschwemmungen und Erdrutschen im Osten der indonesischen Insel Java gekommen. Bis Mittwoch (04.01.2006) konnten 77 Leichen geborgen werden. Zwei Dörfer mit insgesamt 500 Einwohnern konnten bislang von den Rettungskräften nicht erreicht werden. Auch hier gehen die Behörden von weiteren Toten aus. Die Rettungsarbeiten werden durch Regen und übergelaufene Flüsse behindert. Nach Angaben des Informationsministeriums sind bei Rettungsaktionen auch zwei Helfer im Hochwasser ertrunken.

Am Montagmorgen (02.01.2006) wurden im 900 Kilometer östlich von Jakarta liegenden Panti 34 Leichen geborgen. Dort hatte ebenfalls ein Erdrutsch ein Wohngebiet verschüttet. Hunderte von Häusern und Schulen wurden von den Fluten zerstört und viele Straßen in der Region bleiben unbefahrbar.

Tausende auf der Flucht

Tausende Menschen seien vor den Fluten geflohen, mehrere hundert seien weiterhin eingeschlossen, teilte ein Sprecher des Katastrophenschutzes am Dienstag (03.01.2006) mit. Die Behörden sind nun darum bemüht, diese Menschen mit Lebensmitteln und Medizin zu versorgen.

Indonesien Unwetter Springflut Flüchtlinge Provinz Java
Flucht vor dem WasserBild: AP

Ein Mann, der die Überschwemmungen überlebte, berichtete wie er mit seinem Baby vor den Fluten in den Wald geflohen sei. "Ich habe meine Frau und mein Haus verloren. Das einzige, was mir geblieben ist, ist mein Baby", erzählte er.

Illegale Brandrodung als Problem

Auslöser für die Katastrophe war der seit Tagen anhaltende starke Regen, der auf Ost-Java mehrere Flüsse zum überfluten brachte. In der Regenzeit, die in Indonesien von Oktober bis April anhält, kommt es häufiger zu Überschwemmungen und Erdrutschen. Im Jahr 2003 waren auf der benachbarten Insel Sumatra 200 Menschen ums Leben gekommen. Auch damals trat ein Fluss nach heftigen Regenfällen über sein Ufer und riss 400 Wohnhäuser und Touristenunterkünfte mit sich.

Die Überschwemmungen weisen auf ein weiteres Problem hin, mit dem das südostasiatische Land zu kämpfen hat. Die Erdrutsche und Überschwemmungen könnten eine Folge von illegaler Waldrodung sein. Experten erwarten daher weitere Flutkatastrophen dieser Art in Indonesien. (lh)