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Politik

Erdbeben erschüttern Mittelitalien

18. Januar 2017

In Mittelitalien haben sich erneut schwere Erdbeben ereignet. Betroffen waren wieder die Abruzzen, die Stöße waren aber bis in die Hauptstadt Rom zu spüren. Anscheinend halten sich die Schäden in Grenzen.

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Karte Erdbeben Italien Amatrice DEU

Fünf Monate nach dem Beginn der schweren Erdbebenserie in Mittelitalien haben erneut mehrere heftige Erdstöße die Region erschüttert. Drei Beben einer Stärke von mehr als 5 auf der Richterskala versetzten die Menschen am Vormittag wieder in Angst und Schrecken.

Laut italienischen Medien gab es kleinere Gebäudeschäden in Amatrice und Accumoli. Der Leiter des italienischen Katastrophenschutzes, Fabrizio Curcio, sagte laut dem Sender TGcom24, es seien verschiedene Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, aber keine Hilfsanforderungen. In Accumoli, das im Sommer ebenfalls in großen Teilen zerstört wurde, sagte der Bürgermeister, es gebe diesmal nach ersten Angaben wohl keine größeren Schäden. In der Stadt Rieti wurden nach dem Beben Schulen evakuiert, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa.

Menschen in Rom stehen nach den Evakuierungen auf der Straße
Menschen in Rom stehen nach den Evakuierungen auf der StraßeBild: DW/I. Sotnikov

Das Zentrum lag laut Erdbebenwarte in rund zehn Kilometern Tiefe zwischen der Abruzzen-Stadt L'Aquila und der Stadt Rieti in der Region Latium und damit nahe der Stadt Amatrice. Die Gegend war vergangenen Sommer von einer schweren Erdbebenserie heimgesucht worden, bei der 300 Menschen starben. Ganze Orte waren zerstört worden.

Evakuierungen in Rom

Ausläufer der neuerlichen Beben waren im rund 100 Kilometer entfernten Rom zu spüren. In der Hauptstadt wurden vorsorglich U-Bahn-Stationen, Schulen und Bürogebäude evakuiert. Während der stärksten Erdstöße gegen 10.30 Uhr, die von zahlreichen Vor- und Nachbeben begleitet waren, fand im Vatikan die Generalaudienz von Papst Franziskus statt. Die Erschütterungen sorgten indessen für keine wahrnehmbare Beunruhigung unter den mehreren tausend Besuchern in der Audienzhalle. Auch der Papst ging darauf nicht ein.

Viele Orte in der Erdbebengegend im Apennin sind bereits vollkommen zerstört. Zehntausende Menschen wurden im vergangenen Jahr obdachlos und wohnen seither in Übergangsunterkünften. Seitdem erschüttern regelmäßig schwere Erdstöße die Region. Derzeit machen auch Schnee und Eiseskälte den Menschen in der Gegend zu schaffen.

Italien wird immer wieder von schweren Erdbeben heimgesucht. Grund für die Beben sind riesige Spannungen, die sich im Untergrund aufbauen. Denn der "Adriatische Sporn" - ein Anhängsel der afrikanischen Erdplatte - reibt sich hier an der eurasischen Platte. Auch deshalb haben sich Italiens Mittelgebirge aufgefaltet.

stu/as (afp, dpa, kna)