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EPFL: Streit mit der UEFA

21. Oktober 2016

Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer. Das gilt auch für den Fußball. Gegen die Champions-League-Reform wehren sich nun die europäischen Profilgen - und kündigen einen Vertrag.

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Fußball Champions League Finale Atletico Madrid v Real Madrid Elfmeterschießen Juanfran
Bild: Reuters/S. Wermuth

Die Vereinigung der europäischen Profiligen (EPFL) erhöht im Streit um die ungeliebte Champions-League-Reform den Druck auf die UEFA. Sie teilte am Freitag mit, dass sie eine gültige Vereinbarung mit der UEFA zum 15. März 2017 gekündigt habe, welche abendliche nationale Ligaspiele zwischen den Spitzenklubs unter der Woche ausschließt, um Freiraum für Champions-League-Partien zu schaffen. Dadurch könnte der Streit um die umstrittene Reform der Champions League eskalieren.

In der Königsklasse werden die Spiele dienstags und mittwochs ausgetragen, parallel dazu finden in Europa keine Erstligaspiele statt. Nach dem Beschluss der EPFL, dem allein die italienische Serie A und 23 abstimmenden Mitgliedsligen nicht zustimmte, sind demnächst Termin-Kollisionen nicht mehr ausgeschlossen.

"Die Entscheidung des UEFA-Exekutivkomitees lässt uns keine andere Möglichkeit, als die Politik des gegenseitigen Verstehens zu beenden", sagte EPFL-Chef Lars-Christer Olsson. Der Schwede hatte die jüngst beschlossene CL-Reform im vergangenen Monat bereits als Skandal bezeichnet, da sie die kleinen Ligen weiter an den Abgrund dränge. "Jede Liga trifft ihre eigene Entscheidung", sagte er zu den künftigen Terminplanungen der EPFL-Mitglieder.

Olsson konkretisierte die Kritik: "Einer der Hauptpunkte sind die festen Startplätze an die stärksten Nationen. Wir sind gegen eine geschlossene Veranstaltung. Es sollte immer möglich sein, sich national für internationale Wettbewerbe zu qualifizieren." Zudem sei die Verteilung der Einnahmen nicht gerecht: "Was die Verteilung der Gelder angeht, sind sich alle Ligen einig, dass der aktuelle Vorschlag der UEFA schlechter ist als der bisherige."

Bis Mitte März soll nach dem Willen der EPFL eine neue Lösung mit der UEFA ausgehandelt werden. Ende August hatte der Europa-Verband beschlossen, dass die vier Topnationen des UEFA-Nationenrankings von der Saison 2018/19 an zumindest für drei Jahre 16 von insgesamt 32 Teams für die Gruppenphase stellen. Bisher waren es elf. Die Einnahmen der großen Vereine sollten sich zudem möglichst verdoppeln, was die kleineren kritisiert hatten.

sw (dpa, sid)