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Enttäuschung über Politik der USA gegenüber Polen

14. Oktober 2004

- 75 Prozent der Polen sprechen sich für die Einführung der Visapflicht für US-Bürger aus

https://p.dw.com/p/5iBf

Warschau, 13.10.2004, FAKT, poln.

75 Prozent der Polen sprechen sich dafür aus, die Visapflicht für US-Bürger einzuführen, die Polen besuchen wollen.

Das ist ein Beweis für die Enttäuschung der Polen über die Politik der USA in Bezug auf unser Land. Trotz des großen polnischen Engagements im Irak und der grenzenlosen Unterstützung für Amerika, denkt niemand im Washington daran, die Visapflicht für Polen als Geste der Anerkennung abzuschaffen.

Die Meinung der Mehrheit der Polen soll man mit Respekt behandeln und als ein Signal betrachten, dass irgendetwas in unseren Beziehungen nicht stimmt. Dariusz Szymczycha von der Präsidentenkanzlei hat natürlich Recht, wenn er behauptet, dass unter der Einführung der Visapflicht für US-Bürger vor allem diejenigen leiden werden, die polnischer Abstammung sind. Sie besuchen nämlich Polen am häufigsten. Er hat auch Recht damit, dass sich diese Maßnahme vor allem gegen uns selbst wenden könnte, weil wir und nicht die Amerikaner diejenigen sind, die an der Abschaffung der Visapflicht interessiert sind.

Das kann jedoch auf keinen Fall eine Zustimmung zu der Passivität der US-Verwaltung bedeuten. Die Amerikaner verfügen nämlich über keine überzeugenden Argumente mehr, die die Aufrechterhaltung der Visapflicht für polnische Staatsbürger untermauern. Die Beharrlichkeit der USA kann jedoch auch dazu führen, dass Amerika die Unterstützung Polens verliert. Das kann sich aber kein vernünftiger Mensch sowohl hier als auch jenseits des Atlantischen Ozeans ernsthaft wünschen.

(sta)